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Daniel Barenboim wird am 15. November 2022 80 Jahre alt.

© dpa

Stardirigent ist erkrankt: Barenboim muss Premieren in Berlin absagen

Ab dem 2. Oktober wollte Daniel Barenboim einen neuen "Ring des Nibelungen" an der Berliner Staatsoper herausbringen. Christian Thielemann springt ein.

Daniel Barenboim muss aus gesundheitlichen Gründen seinen Plan aufgeben, ab dem 2. Oktober eine Neuproduktion von Richard Wagners „Ring des Nibelungen“ an der Berliner Staatsoper zu dirigieren. „Ich kämpfe immer noch mit den Folgen der im Frühjahr bei mir diagnostizierten Vaskulitis und folge mit dieser Entscheidung dem Rat meiner behandelnden Ärzte“, erklärte der 79-jährige Maestro am Dienstag. Die Arbeit mit dem Regisseur Dmitri Tcherniakov sowie dem „großartigen Ensemble“ und der Staatskapelle Berlin sein „eine ganz besonders erfüllende für mich“, so Barenboim. „Ich muss aber nun meiner Gesundheit den Vorrang geben und mich auf meine vollständige Genesung konzentrieren.“

Mit Christian Thielemann übernimmt ein Wagner-Spezialist

Für ihn wird Christian Thielemann einspringen und die vier Premieren dirigieren. So wie sonst nur bei den Bayreuther Festspielen üblich, soll der neue „Ring“ Unter den Linden nämlich innerhalb einer Woche herauskommen. Thielemann ist mit der Tetralogie bestens vertraut und gilt weltweit als einer der führenden Wagner-Spezialisten.
Christian Thielemann wird neben der Premieren-Woche auch eine weitere zyklische Aufführung Ende Oktober übernehmen. Die Vorstellungen des zweiten „Ring“-Zyklus werden vom Kapellmeister der Staatskapelle, Thomas Guggeis, geleitet.
Intendant Matthias Schulz erklärte am Dienstag, er sei beiden Dirigenten sehr dankbar für ihr kurzfristiges Einspringen. Und er fügte hinzu: „Es ist überaus traurig, dass Daniel Barenboim die Neuproduktion des ,Ring’ nun nicht dirigieren kann – ein einmaliges Vorhaben, das ihm und dem ganzen Haus sehr am Herzen liegt. Die Vorbereitungen laufen seit vielen Jahren und wir haben alles dafür getan, den ,Ring’ mit Daniel Barenboim – gerade im Jahr seines 80. Geburtstags – zu ermöglichen.“

Die Fans hatten gehofft, Barenboim sei genesen

Der Dirigent hat seit längerem mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Zuletzt musste er am 13. April ein Konzert in Berlin wegen akuter Kreislaufbeschwerden abbrechen. In der Charité wurde dann eine seltene entzündliche Erkrankung der Arterien diagnostiziert. Am 19. Juni hatte er aber schon wieder das Freiluftkonzert beim „Staatsoper für alle“-Event auf dem Bebelplatz leiten können, im August absolvierte er eine Tournee mit seinem „West Eastern Divan Orchestra“, die ihn auch in die Berliner Waldbühne führte.
Bei einem Auftritt mit den Wiener Philharmonikern im Rahmen der Salzburger Festspiele in der vergangenen Woche allerdings ging es Daniel Barenboim dann allerdings wieder so schlecht, dass im Sitzen dirigieren musste und teilweise nur sehr mühsam die Noten umblättern konnten, wie mehrere Medien übereinstimmend berichteten. F.H.

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