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Kultur: Stars and Stripes

Kent Nagano & das Mahler Chamber Orchestra feiern zur Eröffnung den Komponisten Charles Ives.

Wird Barack Obama eine zweite Amtszeit im Weißen Haus verbringen können, oder gelingt seinem Herausforderer Mitt Romney der Sieg? Im November steht in den USA eine Schicksalswahl an. Grund genug für Winrich Hopp, den künstlerischen Leiter des „Musikfest Berlin“, seinen Blick gen Amerika zu richten. Und die Frage zu stellen, welche Rolle die Vereinigten Staaten in der jüngeren Kulturgeschichte gespielt haben.

Angestoßen wurde die Herausbildung einer genuinen amerikanischen Kunstmusik durch Europäer, allen voran durch Antonin Dvorak, der 1892 Direktor des New Yorker Konservatoriums wurde. Von Sergei Rachmaninow, der vor der russischen Revolution in die USA flüchtete, werden die 3. Sinfonie sowie sein 3. Klavierkonzert beim „Musikfest“ zu erleben sein. Wichtige Impulse kamen später dann von jüdischen Emigranten aus Deutschland wie Hanns Eisler, Kurt Weill oder auch Arnold Schönberg – der im Exil an der Westküste übrigens in George Gershwin einen geschätzten Kollegen und Tennispartner fand.

Eine singuläre Erscheinung im Musikleben der USA stellt Charles Ives dar. Neben seinem Brotberuf als (äußerst erfolgreicher) Versicherungsmakler komponierte der 1874 Geborene unermüdlich sinfonische Werke, in denen er populäre Musikformen wie Märsche, Ragtimes, Kirchenlieder und patriotische Songs verarbeitete. Kent Nagano, der so vielseitig interessierte amerikanische Dirigent mit asiatischen Wurzeln, wird Ives’ spannende Patchworkpartituren beim Eröffnungskonzert am 31. August vorstellen, gemeinsam mit Baritonstar Thomas Hampson und dem Mahler Chamber Orchestra. Die polyglotten Musiker des seit 1997 von Berlin aus gemanagten Ensembles geben an diesem Abend übrigens ihr Philharmonie-Debüt. Frederik Hanssen

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