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Das Museum für Vor- und Frühgeschichte präsentiert seine Sammlung im Neuen Museum. Zu den Beständen gehören auch menschliche Überreste.

© Staatliche Museen zu Berlin / Maximilian Meisse

Stiftung Preussischer Kulturbesitz: Rückgabe von menschlichen Überresten möglich

Wie kamen 8000 Gebeine und Schädel nach Berlin? Die Stiftung Preussischer Kulturbesitz will Sammlungsbestände untersuchen.

Mit der Übernahme der sogenannten Luschan-Sammlung der Charité gelangten im Jahr 2011 rund 8000 Schädel und Gebeine in die Sammlung des Berliner Museum für Vor- und Frühgeschichte. Die für das Museum verantwortliche Stiftung Preußischer Kulturbesitz gab nun bekannt, dass die Herkunft der menschlichen Überreste sowie der Erwerbungsvorgang so schnell wie möglich geklärt werden sollen. Wenn sich dabei eindeutig nachweisen lasse, dass die Fundstücke auf zweifelhaftem Weg nach Berlin gelangten, sei auch eine Rückgabe an das Herkunftsland denkbar, erklärte die Preußenstiftung in einem Positionspapier. In dem Papier sagt die Stiftung jedoch auch, dass menschliche Überreste auch heute in Museumssammlungen wegen des wissenschaftlichen Erkenntniswerts einen wichtigen Platz einnähmen.

Neben den Stücken aus der Luschan-Sammlung lagern in den ethnologischen Sammlungen der Staatlichen Museen unter anderem auch Knochenflöten und archäologische Funde aus Skeletten sowie menschliche Haare und Haut.

Nun soll vor allem bei der Planung für die Ausstellung im Humboldt-Forum die eindeutige Herkunft der menschlichen Überreste festgestellt werden. Dabei gehe es auch um die Frage, ob bei der Übernahme ethische Regeln eingehalten wurden. Der Umgang mit Verstorbenen sei unterschiedlich. In der christlichen Welt würden mehr als 100 Jahre alte Überreste in der Regel wie Objekte behandelt und auch in Museen aufbewahrt. In anderen Kulturen gebe es dagegen große Vorbehalte, Leichen außerhalb von Begräbnisorten zu zeigen. (tsp/dpa)

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