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Theaterfestival in Afghanistan: Kunst zwischen Kriegstrümmern

Das Nationale Theaterfestival Afghanistans geht ab Samstag in Kabul in seine dritte Runde. Theatergruppen aus afghanischen Provinzen und erstmals zwei weibliche Ensembles sind dabei.

München - Gezeigt würden bis 7. September 16 Produktionen aus Kabul und 16 Produktionen von Theatergruppen aus den afghanischen Provinzen, teilte das Goethe-Institut mit. Erstmals sind auch zwei Aufführungen von weiblichen Ensembles aus Herat und Kunduz vertreten.

Ein Schwerpunkt des Festivals ist es den Angaben zufolge, ein afghanisches Theaternetzwerk zu fördern. Zudem ermögliche das Festival eine künstlerische Auseinandersetzung mit aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen. In Afghanistan, wo die Analphabetenquote bei rund 70 Prozent liege, habe das Theater auch eine Bildungsfunktion.

Die Kabuler Produktionen stammen von traditionsreichen, wieder aufgebauten Theatergruppen wie dem Ensemble des Kabuler Nationaltheaters oder der Nationalen Rundfunk- und Fernsehanstalt. Obwohl das Kabuler Nationaltheater im Krieg stark beschädigt wurde, dient es während des Festivals als Veranstaltungsort.

Initiiert wurde das Festival 2004 durch das Goethe-Institut. Unter der Taliban-Regierung waren Tanz, Theater und Musik verboten gewesen. Seit 2005 beteiligen sich auch das Centre Culturel Français, der British Council und die US-Botschaft an der Veranstaltung. Mitorganisator auf afghanischer Seite ist das Dramatic Arts Center an der Universität Kabul. (tso/ddp)

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