Nicht jeder, der sich am Sonnabend in Richtung Potsdamer Platz auf den Weg machte, wollte zur Berlinale. Manche hatten statt dessen den festen Vorsatz, im Namen der Kunst mehrere Stunden in einem fensterlosen Saal zu verbringen.
Berliner Philharmoniker
Die Verwechslung ist beabsichtigt: Wenn das Plakat einen Auftritt der "Philharmonischen Cellisten" zusammen mit Dieter Hildebrandt ankündigt, soll der Kartenkäufer natürlich an die 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker denken. Mit denen haben die sechs Herren und ihr Programm "Vorsicht Klassik!
Im energischen Marschtritt beginnt der Pianist Pierre-Laurent Aimard Beethovens fünftes Klavierkonzert. Auf selbstverliebten Detailreichtum verzichtet er bewusst.
Hansjörg Schellenberger hat sein eigenes CD-Label gegründetEckart Schwinger Ebenso wie sein Haydn-Ensemble, leitet Hansjörg Schellenberger nun auch ganz eigenverantwortlich die Edition "Campanella Musica". Zur Seite steht ihm die renommierte französische Firma Loree, auf deren Oboen alle bisher veröffentlichten Aufnahmen eingespielt wurden.
Nach einer langen Beziehung sucht man sich meist einen Partner, der genau die Stärken und Schwächen besitzt, die man bislang vermißt hat. Orchester reagieren da nicht anders als Individuen.
"Sie sind eins der markantesten Orchester", sagte Willy Hannuschke voller Stolz nach einer gelungenen Probe zu seinen jungen Musikern im RIAS Jugendorchester.Und "Der Kurier" gab ihm recht: "Wer die besten Orchester Berlins nennt, darf das RIAS Jugendorchester unter keinen Umständen vergessen.
Der Ton verzaubert.Die Schallplatte ist alt und kratzt, aber die Geige, die Felix Mendelsohns Violinkonzert interpretiert, zieht in Bann, führt in Höhen und Tiefen, wehmütig und überschäumend fröhlich, extrovertiert-ruppig und innig-romantisch.
Wer auf Platz eins der Klassik-Hitliste landet, der könnte den Eindruck erwecken, er füttere sein Publikum mit Ohrwürmern.Davon war im Programm, das Emmanuel Pahud, der Soloflötist der Berliner Philharmoniker, und sein französischer Klavierpartner Eric le Sage im Kammermusiksaal präsentierten, ganz und gar nichts zu entdecken.
Dreimal muß Tamino in der "Zauberflöte" anklopfen, ehe er nach Freimaurerbrauch in den Tempel der Weisheit eingelassen wird.Dreimal klopft auch das Orchester in der langsamen Einleitung der Es-Dur-Sinfonie KV 543 an, ehe Mozart es in den Kopfsatz eintreten läßt.
Das Konzert von Mitgliedern der Berliner Philharmoniker im Kammermusiksaal der Philharmonie zugunsten der Tagesklinik krebskranker Kinder war auch wohltätig für die Ohren der Zuhörer.Die Musiker traten in drei verschiedenen Formationen auf, um ein klanglich und charakterlich höchst wechselhaftes Programm zu gestalten: als Bläsersextett für das Divertimento F-Dur KV 213 von Mozart, als das langjährig bekannte Philharmonia Quartett für das 3.
Wenn in einem der großen Berliner Konzertsälen eine aufgekratzte Atmosphäre herrscht, wenn abgehetzte Abonnenten fehlen, wenn es irgendwie an Routine mangelt, dann könnte es sein, daß ein Jugendorchester auf dem Podium sitzt.Ein Fall, der häufiger eintritt, als man es der Jugendkultur von Techno-Berlin zutrauen würde: allein im Januar vier Mal.
Erster TagReihe fünf, Sitz E, Economy-Class, Swiss-Air, inkognito noch.Von hinten links eine Melodie, vermutlich 6E: "Ba-da-ba-da-dija-da-da-daam.
An ein Wiener Neujahrskonzert erinnerte beinahe der erste Konzertteil mit der "Fledermaus"-Ouvertüre und einigen launigen Johann-Strauß-Walzern.Aber nicht die Wiener, sondern die Berliner Philharmoniker spielten im Festwochenkonzert Strauß.
Obwohl der norwegische Komponist Harald Saeverud (1897-1992) in den 20er Jahren an der Berliner Musikhochschule studierte und die Berliner Philharmoniker den erst Vierundzwanzigjährigen 1921 mit der Uraufführung seiner Symphonischen Fantasie op.2 ehrten, was ihm in Norwegen großes Ansehen bescherte - hierzulande dürfte er unbekannt sein.
Obwohl der norwegische Komponist Harald Saeverud (1897-1992) in den 20er Jahren an der Berliner Musikhochschule studierte und die Berliner Philharmoniker den erst Vierundzwanzigjährigen 1921 mit der Uraufführung seiner Symphonischen Fantasie op.2 ehrten, was ihm in Norwegen großes Ansehen bescherte - hierzulande dürfte er unbekannt sein.
Bei den Salzburger Festspielen werden sie "Gastorchester" genannt: alle Orchester außer den Wiener Philharmonikern.Jenes Orchester, das an der Salzach seit 1923 regelmäßig im Sommer spielt, genießt hier einen Sonderstatus.
Man muß bei diesem Film über Sergiu Celibidache schon zu dem greifen, was die Psychologen "paradoxale Verhaltensverschreibung" nennen.Gehen Sie in den Film!
Was darf man von einer Oper halten, deren Komponist erklärt, die Gattung sei nicht mehr zeitgemäß, "ein Fossil, eine anachronistische Situation"? Lädt das nicht regelrecht dazu ein, Matthias Pintschers Versuch mit Skepsis zu begleiten, mit "Thomas Chatterton" just einen Tag nach Manfred Trojahns "Was ihr wollt" wieder eine Literaturoper, diesmal in Dresden, auf die Bühne zu wuchten?
Die Berliner Philharmoniker spielen ihr Europakonzert in StockholmVON MANUEL BRUGGerade hatte man noch applaudiert, als die Stewardess verkündete, es sei "ein Wagen Champagner extra" geladen.Aber als sie das "Berliner Philharmonische Orchester" begrüßt, gellen "Falsch!
"Salzburger Kontrapunkte" im Kammermusiksaal der PhilharmonieVON GREGOR SCHMITZ-STEVENSSeit 1994 gibt es bei den Salzburger Osterfestspielen die Reihe "Kontrapunkte".Angeregt durch Claudio Abbado und Mitglieder der Berliner Philharmoniker, wird dort überwiegend moderne Kammermusik gespielt.
Kammerkonzert mit Barenboim und Bläsern aus Chicago und BerlinVON GREGOR SCHMITZ-STEVENSDie beiden Quintette für Klavier, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott von Mozart und Beethoven sind ein interessantes Werkpaar.Nur 13 Jahre nach Mozarts Werk entstanden, nimmt Beethovens Quintett auf das Vorbild Bezug: mit der Tonart Es-Dur, mit den Satzcharakteren, mit der ungewöhnlichen Besetzung, für die Mozart kein Vorbild hatte und die nach Beethoven kaum Nachfolger gefunden hat.