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TOR!: Tage des Donners

Er haut das Ding rein, er reißt die Lücke auf. Thor, der Gott mit dem Hammer.

Er haut das Ding rein, er reißt die Lücke auf. Thor, der Gott mit dem Hammer. Bei den Germanen auch Donar genannt. „Er hat den Vorsitz in der Luft“, erklärt Franz Rolf Schröder 1929 im „Religionsgeschichtlichen Lesebuch“, „er lenkt Donner und Blitz, gibt Wind und Regen, heiteres Wetter und Fruchtbarkeit“. Ein Alleskönner, ein Tausendsassa, der in der nordischen Mythologie eine ähnlich bedeutende Rolle spielte wie Rehhakles bei den inzwischen sehr alten Griechen.

Nach seinem Vater Odin ist er der gefürchtetste der Götter, mit seiner Frau, der goldhaarigen Sif, hat er die Tochter Thrud gezeugt, mit der Riesin Jarnsaxa zwei uneheliche Söhne namens Magni und Modi, sein Palast Bilskirnir hat 540 Säle. Unser Donnerstag ist nach ihm benannt, von seinem anderen Namen leitet sich im Schwedischen der Torsdag her und der im angelsächsischen Sprachraum gebräuchliche Thursday.

Mit Eisenhandschuhen lenkt Thor seinen von Böcken gezogenen Streitwagen, der Hammer, den ihm der Zwerg Sindri angefertigt hat, kehrt nach jedem Wurf von selbst in seine Hand des Gottes zurück. Ein echter Bum-Bum-Bumerang-Man. Und der ess- wie trinkfreudigste unter den nordischen Göttern. Donnerlittchen. Kein Wunder, dass der Name Karriere macht. Als britische Automobilmarke der zwanziger Jahre, als amerikanische Mittelstreckenrakete, als deutsches Ölbekämpfungsschiff, als dänische Biermarke, als Comicfigur. Und dann ist da natürlich noch Thor Heyerdal, der 1947 Polynesien von Südamerika mit einem Floß Kon-Tiki erreichte.

Doch die „Ragnarök“, die nordische Sage vom Untergang der Götter, weiß von einem fürchterlichen Thor-Jäger: die Midgardschlange. Sie greift Thor hintertückisch an, verpestet durch ihre Ausdünstungen das Meer und die Luft. Zwar gelingt es ihm noch, die Schlange mit seinem Hammer zu erschlagen, doch dann ertrinkt Thor in den Giftströmen, die das Ungeheuer sterbend ausspeit. Eine Niederlage in der Nachspielzeit. Thor, das war der Rumpler. Damit ist es vorbei. Müller und Messi heißen jetzt die Götter.

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