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Kultur: Uran-Geschosse: Scharping in heikler Mission

Verteidigungsminister Rudolf Scharping (SPD) hat am Sonnabend einen zweitägigen Truppenbesuch bei den in Bosnien und im Kosovo stationierten Bundeswehr-Soldaten begonnen. Bei den Gesprächen mit den Soldaten dürfte er auch die Debatte um den Einsatz uranhaltiger Geschosse eine Rolle spielen, die die USA bei den Nato-Einsätzen auf dem Balkan abgefeuert hatten.

Verteidigungsminister Rudolf Scharping (SPD) hat am Sonnabend einen zweitägigen Truppenbesuch bei den in Bosnien und im Kosovo stationierten Bundeswehr-Soldaten begonnen. Bei den Gesprächen mit den Soldaten dürfte er auch die Debatte um den Einsatz uranhaltiger Geschosse eine Rolle spielen, die die USA bei den Nato-Einsätzen auf dem Balkan abgefeuert hatten. Begleitet wird Scharping von einem leitenden Mitarbeiter des Münchner Forschungszentrums für Umwelt- und Gesundheit GSF, das Boden- und Wasserproben im Kosovo auf Spuren von hoch giftigem Plutonium untersuchen soll.

Scharping sieht sich in Deutschland Vorwürfen der Opposition und des Bundeswehr-Verbandes ausgesetzt, er habe die Soldaten bei ihrem Einrücken in den Kosovo am 12. Juni 1999 nicht rechtzeitig vorgewarnt. Erst zwei Tage später war in einem Befehl an die Truppe davor gewarnt worden, dass die Nato im Kosovo-Krieg möglicherweise Uran-Geschosse eingesetzt habe. Eine offizielle Warnung der USA erging erst am 1. Juli 1999. Nach eigenen Angaben feuerten die USA im Kosovo-Krieg knapp 31 000 Uran-Geschosse aus Flugzeugen ab. Im Bosnien-Krieg seien es 1994 und 1995 knapp 11 000 Geschosse gewesen.

Scharping hat mehrfach erklärt, das Gesundheitsrisiko aufgrund der schwach radioaktiven Strahlung von abgereichertem Uran sei vernachlässigbar. Beobachtet werden müsse jedoch die Giftigkeit des Schwermetalls Uran. In dieser Woche hatte die Nato zudem bestätigt, dass sich in Uran-Geschossen auch Spuren von Plutonium finden könnten, von denen aber keine Gesundheitsgefährdung ausgehe.

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