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Kultur: Urteil zum Schächten: Eine Frage der Zeit - Worüber Gegner und Befürworter des Schächtens streiten

Wie lange dauert der Todeskampf des Tieres? Diese Frage bringt Befürworter und Gegner des Schächtens gegeneinander auf.

Wie lange dauert der Todeskampf des Tieres? Diese Frage bringt Befürworter und Gegner des Schächtens gegeneinander auf. Selbstgefällige Antworten haben beide Seiten gefunden. Als sicher kann gelten: Sowohl das Schächten als auch herkömmliche Schlachtmethoden mit Bolzenschussgeräten oder Elektrozangen setzen ein hohes Maß an Fachkunde voraus.

Die Befürworter argumentieren, dass mit einem gezielten Schnitt durch Halsschlagadern, Luft- und Speiseröhre das Gehirn des Tieres in Sekundenschnelle nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt werde und sofort die Bewusstlosigkeit eintrete. Die Gegner bestreiten eben genau das. Bis das Tier tatsächlich keine Schmerzen mehr empfinde oder sterbe, könnten mehrere Minuten vergehen. Auch Bolzenschussgeräte, wie sie in industriellen Schlachthöfen eingesetzt werden, haben Schwachpunkte. Wird das Gerät nicht punktgenau angesetzt oder wehrt sich das Tier, kann der Bolzen das Gehirn verfehlen oder nur unzureichend zerstören. Zudem spielt der Zeitdruck der Schlachtarbeiter eine Rolle. Denn die arbeiten häufig unter Akkord-Bedingungen.

Das Schächten soll den Gläubigen den Genuss von unblutigem Fleisch ermöglichen. Denn nach dem Koran, Sure fünf, Vers drei, ist der Verzehr von "Verendetem, Blut, Schweinefleisch und allem, worüber ein anderer als der Name Allahs angerufen wurde", verboten. Es ist auch bei Juden das übliche Schlachtverfahren. In den meisten europäischen Ländern, etwa in England, Frankreich und Österreich, ist das Schächten erlaubt.

lha

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