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Dirigent Valery Gergiev, Chef der Münchner Philharmoniker, kommt auch zum Musikfest Berlin.

© MUTESOUVENIR | KAI BIENERT

Pläne für das Musikfest 2018: Von Debussy bis Stockhausen

Der Herbst ist die Zeit für anspruchsvolle Konzerte: Das Programm des Musikfests 2018 fordert Musiker und Zuhörer maximal heraus.

Im September, wenn Musiker wie Zuhörer ausgeruht aus der Sommerpause kommen, ist der ideale Zeitpunkt, um die einen wie die anderen mit anspruchsvollen Konzerten zu konfrontieren. Davon ist Winrich Hopp überzeugt, der künstlerische Leiter des Musikfests Berlin. Was er diesmal für das herbstliche Festival zusammengestellt hat, fordert in der Tat alle Beteiligten maximal heraus: Pierre Boulez, Bernd Alois Zimmermann, Claude Debussy, Karlheinz Stockhausen und George Benjamin stehen vom 31. August bis 18. September im Mittelpunkt.

Mit Andrea Zietzschmann, der neuen Intendantin der Berliner Philharmoniker, hat Winrich Hopp eine Mitstreiterin an seiner Seite, die ihn tatkräftig unterstützt: Die Mischung aus internationalen Gästen und Berliner Orchestern, die am Kulturforum vor allem Musik des 20. und 21. Jahrhunderts spielen, nennt sie bei der Präsentation des Musikfest-Programms am Dienstag „profilstiftend“ für die Philharmonie.

Nach einem kammermusikalischen Präludium, bei dem der Pianist Alexander Melnikow sämtliche „Préludes“ von Debussy spielt, macht die Staatskapelle unter Daniel Barenboim den Anfang, mit Boulez’ Raummusik „Rituel“ sowie Strawinskys „Sacre du printemps“. Die Philharmoniker sind wie immer doppelt dabei: François-Xavier Roth verschränkt am ersten Abend Debussys „Images“ mit Stücken von Ligeti, am zweiten dirigiert der Komponist George Benjamin unter anderem sein „Palimpsest“ sowie Ravels Konzert für die linke Hand (Klaviersolist: Cedric Tibergien).

Experimentelle Programme von Gastorchestern

Einen besonderen Ehrgeiz entwickelt Winrich Hopp stets, wenn es darum geht, berühmte Gastorchester zu mutigen Programmen zu überreden. Daniele Gatti und das Concertgebouworkest kombinieren Bruckners Dritte mit Werken der Zweiten Wiener Schule, Yannick Nézet-Séguin und das Rotterdam Philharmonic Orchestra stellen Zimmermanns frühe „Sinfonie in einem Satz“ der „Romantischen“ von Bruckner gegenüber, das Mahler Chamber Orchestra bietet neben George Benjamins Kammeroper „Into the little hill“ auch Schönbergs „Verklärte Nacht“. Valery Gergiev, den Chef der Münchner Philharmoniker, konnte Hopp für Zimmermanns „Ich wandte mich und sah alles Unrecht“ nach Dostojewskis „Großinquisitor“ begeistern. Das Orchester der Lucerne Festival Academy und Peter Eötvös wiederum haben sich Stockhausens „Inori“ vorgenommen, ein 70-minütiges Gesamtkunstwerk, bei dem zwei Tänzer das meditative Atmen der Orchestergruppen in Gebetsgesten aus verschiedenen Religionen übersetzen.

Weitere Informationen zum Musikfest unter: www.berlinerfestspiele.de

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