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Kultur: Von früh bis spät

Am 27. Januar 1756 erblickte Wolfgang Amadeus Mozart das Licht der Welt. Bis zu seinem 250. Geburtstag hören wir ihn täglich

Um 6 uhr früh bin ich schon allzeit frisirt. – um 7 uhr ganz angekleidet. – dan schreib ich bis 9 uhr. von 9 uhr bis 1 uhr habe ich meine lectionen. – dann Esse ich, wenn ich nicht zu gaste bin, wo man dann um 2 uhr und auch 3 uhr speist, wie heute und Morgen bey der gräfin zizi und gräfin thun. – vor 5 uhr abends oder 6 uhr kann ich nichts arbeiten – und öfters bin ich durch eine accademie daran verhindert; wo nicht, so schreibe ich bis 9 uhr. – dann gehe ich zu meiner lieben konstanz – alwo uns aber das vergnügen uns zu sehen durch die bittern reden ihrer Mutter mehrerntheils verbittert wird – welches ich meinen vatter im nächsten brief erklären werde – und dahero gehört der Wunsch, daß ich sie so bald möglich befreyen und erretten möchte. – um halb 11 uhr oder 11 komme ich nach haus; – das besteht vor dem schluß ihrer Mutter, oder vor meinen kräften ihn auszuhalten. – Da ich mich wegen den vorfallenden academien und auch wegen der unsicherheit ob ich nicht bald da bald dort hin gerufen wede, auf das abend schreiben nicht verlassenkann, so pflege ich (besonders wenn ich früher Nach haus komme) Noch vor dem schlaffen gehen etwas zu schreiben. – Da verschreibe ich mich öfters bis 1 uhr – und dann wieder um 6 uhr auf.

(Wien, den 13. Februar 1782, aus einem Brief an die Schwester)

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