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Kultur: Was kommt und geht

Macht will gesehen werden. Und manchmal auch verstanden. Beim Durchschauen hilft das Bild und die Karikatur

Die politische Klasse, so lautet ein Standardbegriff, den ihre Beobachter und Kritiker gerne verwenden. Wenn wir uns nun diesen Begriff so vorurteilsfrei wie möglich vornehmen, dann sehen wir: Klasse und Politik schließen einander nicht aus, wenn die Standards stimmen. Demokratie ist Wechsel, zum Beispiel. Demokratische Macht will auch verloren werden, nicht nur im Erringen zeigt sich ein Sieger. Und seine Klasse. Da macht sich jeder von Gerhard Schröder und von Angela Merkel sein eigenes Bild; dieser Wettbewerb hilft, sich eins zu machen. Auch noch einmal von Heide Simonis, mit der der große Abschied begann. Dass Deutschland jetzt von einer Frau regiert wird, wirkt da beinahe dialektisch. Es sagt uns: Die Siegerin kann noch gewinnen. Und die verlor, auch. Vom Kommen und Gehen zeugt die ganze Wahl, die der Jury außerdem. Manche werden beim Betrachten manches als Segen empfinden. Gottlob hat der Papst nach seiner Wahl sein „geliebtes Vaterland“ besucht: Ein wenig Heiliger Geist scheint hierzulande zu fehlen, wenn man die Mahnung in den Karikaturen richtig erkennt. Seien wir Deutschland, aus eigenem Willen. cas

Zu sehen in der Landesvertretung Rheinland-Pfalz bis zum 5. März. Danach wandert die Ausstellung nach Bonn, Brüssel, Hamburg, Leipzig und Trier.

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