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Was machen wir heute?: Aus der Bärenhöhle kriechen

Nun hat Bayern wieder einen Problembären. Während sich Bruno noch ungeschickt den Pelz über die Ohren ziehen ließ, weil nicht die Menschen ihn sondern er die Menschen besucht hat, bringt Flocke nur einige Kameraleute und einen Zoodirektor in Bedrängnis.

Nun hat Bayern wieder einen Problembären. Während sich Bruno noch ungeschickt den Pelz über die Ohren ziehen ließ, weil nicht die Menschen ihn sondern er die Menschen besucht hat, bringt Flocke nur einige Kameraleute und einen Zoodirektor in Bedrängnis. Flocke hat so gesehen noch eine weiße Weste und muss nun nicht mal mehr die eigene Mutter fürchten. Erst lässt man die Natur und dann doch wieder nicht. Bayern ist immer noch auf der Suche nach dem richtigen Bärenumgang. Nur eines ist klar: Wer wen frisst, möchten die Bayern immer noch gerne selbst entscheiden.

In Berlin sind wir da schon weiter. Wir sind total locker im Umgang mit Bären, was vermutlich an unserer langen Erfahrung mit den Fellträgern liegt. Berliner Kinder wissen zwar oft nicht, wie eine Kuh aussieht, aber jedes kennt die Fressvorlieben von Eis- und Brillenbären. Jeder Erwachsene weiß, wie er sich verhalten muss, wenn man einen Bären im Hinterhof an der Mülltonne trifft. Natürlich weiß auch jeder, wie man ein Eisbärenjunges im Arm hält. Wichtig ist vor allem die grüne Decke und der Minifußball. Irgendwie verhält sich das ja wie mit Vätern von großen und kleinen Kindern. Wer eine sechsjährige Tochter hat, fühlt sich bei Bekannten mit den frischgeschlüpften Kindern total entspannt. Kenne ich doch alles schon, habe ich schon mal gesehen! Ich liebe dieses typische Berliner Gefühl.

Allerdings macht das die Ferien inzwischen ganz schön anstrengend. Denn der Zoo fällt ebenso wie der Tierpark derzeit flach. Leonie lässt das Getöse um die Eisbären kalt. Schon im Spätsommer wurde jeder Knut-Song im Radio mit lautem Gegensingen beantwortet. Leonie hatte Mitleid mit den anderen unbeachteten Tieren. Nur der kleine Pandabär im Wiener Zoo Schönbrunn steht noch auf der Wunschliste. Gott sei Dank startet nächste Woche die Grüne Woche. Da kann ich mir mit Leonie endlich mal ungewöhnliche Tiere anschauen: Kühe und Schweine. Ingo Wolff

Die hoffentlich bärenfreie Grüne Woche startet am 18. Januar. Die Tierhalle ist seit jeher der Treffpunkt von Berliner Eltern mit Kindern.

Ingo Wolff

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