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Was machen wir heute?: Bauarbeitern entfliehen

Wie eine Mutterdie Stadt erleben kann

Es gibt Dinge, die man seinem ärgsten Feind nicht wünscht. Bauarbeiten in den großen Ferien gehören auf jeden Fall dazu. Jeden Morgen um viertel vor sieben werfen die Bauarbeiter in unserer Wohnanlage die Betonmischmaschine an, gern lassen sie auch den Lastenaufzug fahren, und manchmal fallen auf wundersame Weise schwere Eisenplatten dröhnend zu Boden. Nachdem die Bauleute sicher gestellt haben, dass auch der letzte Anwohner spätestens um sieben wach ist, erledigen sie leichtere Arbeiten, pinseln ein wenig, räumen auf und erholen sich dann von ihrem anstrengenden Weckdienst mit einem ausgiebigen Frühstück.

Seit Wochen leiden wir unter dem Baulärm. Unser Haus ist eingerüstet, unsere Fenster mit Folie verklebt. Immer wieder stehen unbekannte Menschen auf unserem Balkon oder laufen vor unseren Fenstern auf und ab, um Wärmedämmplatten anzukleben. Überall liegt Müll herum – vor allem auf unserem Balkon. Egal, ob die Sonne scheint oder ob es regnet, in unserer Wohnung ist es stets dunkel wie im Grab.

Da hilft nur eines - flüchten. Das haben wir in den ersten Ferientagen ausgiebig getan. Wir waren klettern im Kletterpark Wuhlheide, wir sind die Havelchaussee mit dem historischen Omnibus vom Theodor-Heuss-Platz bis zum Bahnhof Wannsee entlanggetuckert. Wir waren überall, nur nicht zu Hause.

Unser Tipp für den Sommer: Zum Baden an den Wannsee nach Heckeshorn, dann mit der Fähre nach Kladow, dort ein bisschen bummeln, anschließend mit dem Bus nach Spandau und im Eiscafé Florida Eisschokolade trinken. Von dort aus kann man Busse und Flugzeuge beobachten und sich auf den Urlaub freuen. Und was uns besonders freut: Der Trip dauert so lange, dass die Bauleute Feierabend gemacht haben, bevor wir nach Hause kommen. Heike Jahberg

Ab Bahnhof Wannsee mit dem Bus 114 bis zum Haus der Wannseekonferenz, dann am Flensburger Löwen vorbei in Richtung Pfaueninsel. Die Fähre fährt vom Schiffsanleger Wannsee bis Kladow, zum Eiscafé Florida geht''s weiter mit den Bussen 134 oder 135.

Heike Jahberg D

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