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Was machen wir heute?: Hocheffizient leben

Sie haben keine Zeit zu verschenken, ich auch nicht. Machen wir’s also kurz, es gibt eine Menge zu bedenken und zu tun.

Sie haben keine Zeit zu verschenken, ich auch nicht. Machen wir’s also kurz, es gibt eine Menge zu bedenken und zu tun. Es gibt geschenkte Zeit, die ein exzellentes Zeitmanagement verdient hat.

Schaltjahr, macht einen Tag extra, 86 400 Sekunden. Gratis. Zeit, um endlich Freunde anzurufen, liegen gebliebene Steuererklärungen fertig zu machen, den verpassten Frühjahrsputz zu erledigen. Wenn man sechs Stunden Schlaf abzieht, passen immer noch 64 800 zusätzlich erledigte Aufgaben in dieses Jahr. Eine pro Sekunde. Denn eine Sekunde ist eine Ewigkeit. Börsianer wissen das am besten. Ein großer Teil der globalen Finanzgeschäfte wird in einer Zeitspanne abgewickelt, die es eigentlich gar nicht gibt, nicht im Ermessen eines normalen Menschen jedenfalls. In Sekundenbruchteilen an verschiedenen Orten.

Die Globalisierung und die Übertragungstechnik haben aus der Welt ein ewiges Jetzt gemacht. Den Börsenprofis sind E-Mails zu langsam, sie tauschen Informationen über Instant- Messenger-Systeme. Das ist alles schon nicht schlecht, nur der Mensch muss noch optimiert werden. Er ist ein hartnäckiges Fortschrittshemmnis. Solche wie ich, die Romane lesen, statt ihre Informationsspeicher zu erweitern, noch etwas mehr. Auch arbeitet mein Gehirn zu langsam. Ich belege nun einen Kurs an der Volkshochschule, „Efficient Thinking“. Der Dozent ist Manager einer bekannten Großbank. Wir lernen, gleichzeitig 50 Entscheidungen zu treffen. „Wer entschleunigt, wird nur schneller an sein Ende kommen“, hat der Dozent im ersten Kurs gesagt. Ich beschloss, ein Jahr lang gegen die Weltzeit zu reisen, um Zeit zu gewinnen.

Ich ahne, dass ich meine Effizienzziele verfehlen werde. Ich werde Länder großartig finden, von deren Existenz ich bislang nichts ahnte. Ich werde zurückkommen und feststellen, nichts verpasst zu haben. Ich werde Zeit brauchen, das Jahr des Zeitgewinns zu verarbeiten. Zeit, die es dann vielleicht schon nicht mehr gibt. Wegrationalisiert. Marc Neller

Im Internet: http://www.zeitzonen.de/ und bei Google Schlagwort „Zeitmanagement“ eingeben. Bitte beides gleichzeitig, das spart Zeit.

Marc Neller

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