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Was machen wir heute?: Im Dunkeln munkeln

Mein Mädchen traut sich was. Neulich zum Beispiel standen wir vor einer monströsen Achterbahn.

Von Andreas Austilat

Mein Mädchen traut sich was. Neulich zum Beispiel standen wir vor einer monströsen Achterbahn. „Schau mal Papa“, hat sie gesagt, „fünf Loopings, die will ich fahren.“ Fünf Loopings, ich habe die Frau an der Kasse gefragt, ob die Kleine nicht vielleicht auch alleine… „Wie alt ist sie denn?“– „Zehn.“ – „Nein, dann müssen Sie mit.“ Um Himmels willen.

Sie wollte gleich noch ein zweites Mal, aber ich muss mir irgendwie den Hals gezerrt haben. Eine Art Schleudertrauma. Ich habe stattdessen die Geisterbahn vorgeschlagen, aber die war ihr zu langsam, außerdem hat sie es nicht gern dunkel.

Deshalb liebt sie auch den Sommer so sehr. Und deshalb hat sie ein feines Gespür dafür, dass die Tage schon wieder kürzer werden. Um neun dämmert es doch schon. Aber so ein dämmriger Sommerabend hat auch seine schönen Seiten. Und spannender ist es allemal.

Womit wir beim Tipp wären. Nein, es geht nicht ums Achterbahn fahren, das aktuelle Deutsch-Amerikanische Volksfest hat auch nur eine kleine, ohne Looping. Es geht um ein richtiges Abenteuer, es geht um eine Nachtwanderung im Dunkeln, durch den Grunewald, auf der Fährte von Wildschwein, Fuchs und Nachtigall.

Die Waldschule im Waldmuseum bietet so etwas an, zweimal im Monat können sich Familien durch den dunklen Tann führen lassen, natürlich ohne Taschenlampe, sonst würden ja alle Viecher sofort Reißaus nehmen. Nächsten Freitag ist es wieder so weit, kein schlechter Termin, da ist fast noch Vollmond.

Ob sich mein Mädchen das traut? „Weiß noch nicht“, hat sie gesagt, „kannst du doch auch alleine machen.“ Ich, allein im dunklen Wald? Vielleicht gehen wir auch auf den Rummel. Andreas Austilat

Die nächste Nachtwanderung des Waldmuseums ist am Freitag, 3. August, Beginn 21 Uhr, Treffpunkt Clayallee Ecke Königin-LuiseStraße, fünf Euro pro Familie, um Anmeldung wird gebeten unter 813 34 42. Das Deutsch-Amerikanische Volksfest hat gerade begonnen, Hüttenweg Ecke/Argentinische Allee.

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