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Was machen wir heute?: Mit der Jugend forschen

Wie ein Vaterdie Stadt erleben kann

Der große meiner drei Jungs muss für eine wichtige Prüfung eine Präsentation vorbereiten, Thema: Sonnenenergie. Er sagt, es gebe da diesen berühmten Solarturm in Jülich, ob ich nicht Lust hätte, mit ihm hinzufahren. Schöne Abwechslung in diesem Winter, der im September wahrscheinlich nahtlos übergehen wird in einen verregneten Herbst. Also, auf nach Jülich!

Um kurz nach halb sechs fahren wir am Hauptbahnhof ab. Das wäre schon im Sommer barbarisch früh, aber im Winter, bei minus ... – lassen wir das. Um neun sind wir in Dortmund und um halb zwölf in Düren, das einen verdammt großen Bahnhof haben muss, denn RTB8232 nach Jülich soll an Gleis 23 auf uns warten. „Wie viele Gleise hat noch mal unser Hauptbahnhof?“, fragt der Große.

Es dauert eine Weile, bis wir Gleis 23 finden, es ist sozusagen in den Bahnhofsplatz integriert, denn RTB8232 ist eine bessere Straßenbahn. Noch mal zwanzig Minuten sind es bis Jülich, von dem wir keine große Vorstellung haben, mal abgesehen davon, dass seine Skyline dominiert wird von einem gewaltigen Sonnenturm. Es ist nur leider nichts zu sehen davon, jedenfalls nicht am Bahnhof.

Jülich ist rund um den Bahnhofsplatz nicht eben überbevölkert, nach fünf Minuten treffen wir die erste Passantin, sie hat noch nie etwas gehört von einem Sonnenturm. Im Prinzip mag ich dieses Understatement, ein ernst zu nehmender Berliner nennt sich ja auch nicht Hauptstädter, aber ich würde jetzt schon gern wissen, wo dieser Sonnenturm ist. Wir finden ihn eher zufällig auf einer Wiese im Industriegebiet. Gewaltig ist er nicht, aber durchaus erhaben, er bildet ein hübsches Ensemble mit einem riesigen Feld voller Sonnenspiegel davor. Wir machen ein paar Fotos, der Große strahlt und hält mir einen Vortrag, von dem ich wenig verstehe, aber seine Lehrer werden begeistert sein.

Schade nur, dass die Sonne nicht scheint. Sven Goldmann

Jülich lässt sich von Berlin aus bequem mit der Bahn erreichen, zwecks Begutachtung des Solarturms steigt man am besten an der Station Forschungszentrum aus.

Sven GoldmannD

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