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Jeff Bridges.

© dpa

Wer? Wo? Wann? Was?: Die Veranstaltungen im Überblick

Nächste Woche startet das Filmfest. Ab wann gibt’s Karten? Wo trifft man Promis? Warum brauche ich unbedingt eine Tasche? Ein ABC für Cineasten.

Anstehen. Am Montag beginnt der Kartenverkauf. Die Kasse in den Potsdamer- Platz-Arkaden ist täglich von 10 bis 20 Uhr geöffnet – und die Schlange davor traditionell am längsten. Tickets gibt’s auch im Kino International, in der Urania, an Eventim-Theaterkassen oder unter berlinale.de. Achtung: Filme kommen drei Tage vorher in den Verkauf. Wer also Sonntag ins Kino will, muss Donnerstag gleich um zehn an der Kasse stehen.

Borchardt. Sie verstecken sich hinter getönten Fensterscheiben, lassen ihre Hotelzimmer weiträumig abschirmen. Doch auf ihr 20-Euro-Schnitzel wollen sie nicht verzichten: Die beste Gelegenheit, Hollywood-Stars fernab der roten Teppiche zu bestaunen, ist ein Besuch im Promi-Restaurant in der Französischen Straße am Gendarmenmarkt. Diesmal im Angebot: Ralph Fiennes, Liam Neeson, William Hurt, Diane Kruger und Kevin Spacey. Michael J. Fox, John Travolta und Renée Zellweger sind bereits gelandet. Noch gibt es freie Tische für die ersten Festivaltage: Telefon 81886262.

Cinema for Peace. Am 14. findet die Gala für Frieden, gegen Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung statt. Unter den zu ehrenden Stars ist diesmal Sean Penn, der sich für den Wiederaufbau in Haiti einsetzt. Könnte in Berlin seiner Ex über den Weg laufen (siehe: M).

Dritte Dimension. Mehrere tausend Brillen hat Dieter Kosslick geordert, denn gleich vier Filme laufen diesmal mit 3-D- Technik: darunter Werner Herzogs Doku „Cave of Forgotten Dreams“ über eine südfranzösische Höhle und Wim Wenders Wuppertal-Tanzstreifen „Pina“.

Eröffnungsfilm. Zum Start läuft am Donnerstagabend der Western „True Grit“ von Ethan und Joel Coen. Die beiden sind anwesend, auch die Darsteller Jeff Bridges und Josh Brolin. Matt Damon leider nicht. Für die Premiere selbst gibt es keine Karten, dafür aber für die Wiederholungen im Friedrichstadtpalast.

Führungen. Voriges Jahr drehte Liam Neeson in Berlin, inklusive Verfolgungsjagden und Stunts auf der Oberbaumbrücke. Das Ergebnis „Unknown Identity“ läuft auf der Berlinale – und die Videobustour „Filmstadt Berlin“ führt an die Drehorte. Anmeldung unter www.videobustour.de, Näheres am Freitag im Tagesspiegel.

Gestohlen. Bei einem Einbruch in der Sophienstraße wurde angeblich auch das Originalband der Doku über Putin-Gegner Michail Chodorkowski geklaut, die auf der Berlinale laufen soll. Die Polizei ermittelt, kann aber noch nicht bestätigen, dass tatsächlich Bänder abhanden kamen.

Herzlich willkommen. Diese Woche wurden Ashton Kutcher und Demi Moore in São Paulo brutal ausgebuht, weil sie drei Stunden zu spät zu einer Modenschau kamen und alle warten ließen. Das Promi- Paar bereut und will es besser machen. Mal gucken, ob es Moore rechtzeitig zur Premiere von „Margin Call“ schafft.

Demi Moore (re.), mit Ashton Kutcher.
Demi Moore (re.), mit Ashton Kutcher.

© dapd

International. Im Festivalprogramm laufen Produktionen aus 58 Ländern, darunter der Kurzfilm „Sabeel“ aus den Vereinigten Arabischen Emiraten und „Viva Riva!“, ein kongolesischer Thriller über die real existierende Benzin-Mafia. Wieder nicht dabei: Nordkorea.

Jafar Panahi. Eigentlich sollte der iranische Regisseur zur Jury gehören. Weil er in seiner Heimat aber zu sechs Jahren Gefängnis und 20 Jahren Berufsverbot verurteilt wurde, wird der Stuhl des Regimekritikers neben Präsidentin Isabella Rossellini wohl leer bleiben. Am Donnerstag um 19 Uhr ist eine Protestkundgebung am Potsdamer Platz geplant.

Kurze. In der Reihe „Berlinale Shorts“ laufen auch 26 Kurzfilme – unter anderem Spike Jonzes „Scenes From The Suburbs“ mit der Musik von Arcade Fire (am 12. Februar im Cinemaxx).

Leinwände. 21 Häuser dienen diesmal als Berlinale-Spielstätten, zu den wichtigsten zählen der Friedrichstadtpalast und das Theater am Potsdamer Platz, wo die Wettbewerbs-Premieren stattfinden. Das Lindenberg-Musical „Hinterm Horizont“ macht so lange Pause.

Madonna. Sie hat schon fünf „Goldene Himbeeren“ als mieseste Schauspielerin bekommen, trotzdem kann sie nicht vom Filmemachen lassen. Am Rande der Berlinale stellt Madonna ihr neues Werk „W.E.“ vor, nur drei Minuten lang und vor ausgewähltem Publikum. Den ganzen Film gibt’s in Cannes. Vielleicht besser so.

Naschen. Im Martin-Gropius-Bau laufen zwölf Filme im Rahmen der Reihe „Kulinarisches Kino“, die sich dem Thema Nahrung widmen. Diesmal in den Hauptrollen: Sojabohnensuppe, Sushi und Fleischabfälle. Anschließend tischen Sterneköche im Zelt nebenan auf.

Sean Penn.
Sean Penn.

© promo

Oscar-Anwärter. Für seine Rolle als stotternder britischer König George VI. gilt Colin Firth als Favorit für einen Oscar, beim Filmfest läuft „The King’s Speech“ am 16. Februar im Friedrichstadtpalast, am 17. in der Urania. Queen Elizabeth II. hat den Film schon in einer Privatvorführung gesehen. Sie war amused.

Preise. Tickets für Wettbewerbsfilme kosten zwölf Euro, bei Wiederholungen neun. Für Panorama-Filme zahlt man zwischen acht und neun, für solche aus den Kategorien Perspektive und Retrospektive jeweils acht Euro.

Queeres Kino. Zum 25. Mal wird der Filmpreis Teddy vergeben, die Gala steigt am 18. Februar im Flughafen Tempelhof. Es gibt noch Karten ab 30 Euro, auf der Bühne singen Romy Haag und The Hidden Cameras. Arte überträgt zwei Tage später ab 20.15 Uhr.

Rolf Eden. Wenn man es sehr, sehr gut mit ihm meint, kann man ihn wohl noch wohlwollend „Playboy“ nennen. Regisseur Peter Dörfler wagte ein Porträt über den Mann, der Flaterate-Bordelle schätzt und über sich selbst sagt: „Ich würde nicht mit mir schlafen“. Am 15. im International.

Souvenirs. Fast so wichtig wie dabei sein: hinterher beweisen können, dass man dabei gewesen ist. Deshalb gibt’s Frühstücksboxen, Teddys und Babylätzchen mit aufgedrucktem Berlinale-Logo. Die Tasche ist aus Bio-Baumwolle, die T-Shirts von Boss. Zu kaufen im Berlinale Shop in den Potsdamer-Platz-Arkaden.

Taxi Driver. Vor 35 Jahren wurde Martin Scorseses Film über einen mordenden Taxifahrer zum Welterfolg. Jetzt haben Techniker den Film aufwendig eingescannt und digital restauriert. Am 17. Februar im Friedrichstadtpalast, ohne Kratzer und Flecken, leider auch ohne Hauptdarsteller Robert De Niro im Saal.

Undercover-Auftritt. Die Namen sind noch geheim: Am Mittwoch ab 20.30 Uhr wollen mehrere deutsche Schauspieler im Kaffee Burger beweisen, dass sie auch singen können (beim letzten Mal kam Heike Makatsch). Und am Sonntag tritt Ehrenbär-Gewinner Armin Mueller-Stahl im Admiralspalast auf – mit Liedern, die er vor 45 Jahren in der DDR schrieb.

Verlorenes. Wer im Kino Tasche oder Schal vergisst, kann es sich im Berlinale-Fundbüro wieder holen: In der Potsdamer Straße 5, Telefon 259200.

Weiter geht’s. Während des Fests werden bereits die nächsten Filme gedreht. Moritz Bleibtreu, der mit „Mein bester Feind“ im Wettbewerb vertreten ist, steht für die Ufa-Produktion „Im Jahr der Schlange“ vor der Kamera, Stipe Erceg („Die fetten Jahre sind vorbei“) macht mit. Kandidat für die Berlinale 2011.

X-Chromosom. Erst zehn Prozent der Preisträger sind weiblich. Viel zu wenig, findet auch Dieter Kosslick. Immerhin: „The Future“, der zweite Spielfilm der gefeierten US-Künstlerin Miranda July, wird diese Berlinale ganz sicher nicht ohne Auszeichnung verlassen.

Youngsters. Der Berlinale-Kindergarten hat sein Angebot erweitert, Eltern können ihren Nachwuchs täglich zwischen 10 und 19 Uhr abgeben. Parkpreise: drei Stunden fünf Euro, sechs Stunden kosten zehn. In der Lützowstraße 106, nur nach Anmeldung unter 25920470.

Zukunftsfähig. Die Berlinale steigt dieses Jahr auf Ökostrom um. Langfristig plant das Fest sogar eine ausgeglichene CO2-Bilanz. Traumfabrik eben.

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