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Pierre Brice, der Schauspieler des berühmten "Winnetou" verstarb am Samstag in einem Pariser Krankenhaus.

© Alexander Rüsche/dpa

Update

"Winnetou"-Darsteller: Schauspieler Pierre Brice gestorben

Bekannt wurde er vor allem durch die Verfilmung der Karl-May-Bücher. Als Apachenhäuptling "Winnetou" spielte er sich seit den Sechzigerjahren in die Herzen der Zuschauer. Nun ist Pierre Brice im Alter von 86 Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung verstorben.

Pierre Brice ist tot. Der französische Schauspieler und „Winnetou“-Darsteller sei am Samstag in einem Krankenhaus in der Nähe von Paris an den Folgen einer Lungenentzündung gestorben, teilten sein Management und sein Anwalt mit. Brice wurde 86 Jahre alt..

Berühmt wurde Brice in Deutschland vor allem in der Rolle des Apachenhäuptlings „Winnetou“. Der Romanheld von Karl May war die Rolle seines Lebens. In den Sechzigerjahren spielte er ihn insgesamt elf Mal.

Seinen ersten Auftritt als "Winnetou" hatte der in Brest geborene Schauspieler 1962 im „Schatz im Silbersee“. Sein Filmtod löste 1965 eine Protestwelle aus, daraufhin durfte der Indianer für kurze Zeit wieder auferstehen. Die Filmreihe endete 1968. Aber auch auf der Bühne trat er für die Sache der Indianer ein.

Pierre Brice, der eigentlich Pierre Louis Baron de Bris hieß, hat auch privat die Ideale und Werte wie Freiheit, Menschenwürde und Toleranz seiner legendären Filmfigur vertreten. Das sei auch der Grund dafür gewesen, dass er fast 40 Jahre die berühmte Indianerfigur gespielt habe, sagte er einmal. Spätere Rollen reichten nicht mehr an den Erfolg der "Winnteou"-Filme heran.

Der Sprecher des Managements, Thomas Claassen, sagte der Nachrichtenagentur AFP, Brice sei am Freitagabend mit hohem Fieber in die Klinik eingewiesen worden. Die Nacht über war er demnach nicht mehr ansprechbar. Am Morgen sei er noch einmal kurz aufgewacht und dann in den Armen seiner Frau gestorben. Seine Frau Hella, eine Deutsche, war die ganze Zeit bei ihm.

In der Heimat weitgehend unbekannt

Brice lebte zuletzt noch in seiner Heimat Frankreich, ungefähr 60 Kilometer von der französischen Hauptstadt entfernt. Schon lange hatte er aber Pläne, nach Deutschland zu ziehen. Dort verehren ganze Generationen den legendären Indianerhäuptling bis heute - zwei Mal erhielt er den Filmpreis Bambi, später sogar das Bundesverdienstkreuz. In seiner Heimat Frankreich blieb der Bretone hingegen Zeit seines Lebens weitgehend unbekannt.

Brice soll nach Angaben seines Managements in Bayern beerdigt werden. Seine Erkrankung trat demnach plötzlich auf, gleichwohl hatte er in der jüngsten Vergangenheit bereits mit Nierensteinen zu kämpfen. Er musste deshalb im Mai ein Treffen mit Kollegen anlässlich des Jubiläums der TV-Serie "Ein Schloss am Wörthersee" absagen.

Gysi: "Sein Tod tut weh"

Linke-Fraktionschef Gregor Gysi würdigte Brice als „Idol von ganzen Kinder- und Elterngenerationen“. Er habe einen richtig guten und klugen Indianer verkörpert. "Es gab in seinen Filmen viele andere gute Indianer, nur ganz wenig böse Indianer, viele böse weiße Schurken, aber auch einige gute Weiße. All das widersprach dem damaligen offiziellen Bild aus den USA“, sagte Gysi am Rande des Linke-Parteitags in Bielefeld.

Gysi erinnerte sich auch an seine persönliche Begegnungen mit Pierre Brice. „Als ich ihm das erste Mal in einer Talkshow begegnete, stellte ich fest, dass er selbst bescheiden und nett war. Sein Tod tut weh.“

Die Schauspielerin Uschi Glas, die an der Seite von "Winnetou" in einem Film mitspielte, zeigte sich bestürzt über den Tod ihres französischen Kollegen. "Er hätte ruhig noch zehn Jahre dranhängen können", sagte sie der Onlineausgabe des "Focus". Der Tod des Schauspielers tue ihr "sehr leid - auch für seine Frau". Sie erinnere sich an ihn als einen "sehr fairen, kollegialen Schauspieler". (AFP, dpa)

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