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Kultur: Wohnen im Gartenturm

ARCHITEKTUR

Die Sonne südlich der Pyrenäen verleiht den Gebäuden eine Plastizität, um die man sie nördlich der Berge beneidet. Dies ist aber bei weitem nicht der einzige Grund, weshalb sich die zeitgenössische spanische Architektur seit fast zwanzig Jahren auf hohem Niveau bewegt. Nicht zuletzt durch politische Förderung nämlich entstand eine ausgesprochen kreative Szene. Das junge Architekturbüro Pich-Aguilera, 1984 in Barcelona gegründet, versucht, umweltfreundliche mit industrialisierten Bauweisen in Einklang zu bringen. In der Berliner Galerie Aedes West (S-Bahn-Bogen 600 am Savignyplatz, bis 2. März, Katalog 10 €) stellt sich das Büro in einer Ausstellung mit dem vollmundigen Titel Biopolis – buiIding nature vor.

Die präsentierten Projekte zeigen vom kleinen Maßstab des geschmeidigen, organisch geformten Stadtmöbels „Slope“ bis zum utopischen Stadtplan den Ansatz von Felipe Pich-Aguilera. In Barcelona plant er Öko-Hochhäuser, in denen jede Wohnung einen riesigen Vorgarten hat, um dem Wunsch nach dem Eigenheim trotz städtischer Verdichtung gerecht zu werden. Der soziale Wohnungsbau in EI Polvorin ist ein Beispiel dafür, wie einem komplett vorgefertigten „Plattenbau“ höhere Wohnqualitäten abgewonnen werden können. Die bietet auch die Casa Teresa, eine Villa mit Gründach am Stadtrand von Barcelona, die zur Hälfte in den Berghang des Naturschutzgebietes Collserola eingegraben ist. Beim Callcenter für Telefonos MoviIes in Toledo ging es darum, durch natürliche Belüftung und Belichtung angenehme Arbeitsbedingungen zu schaffen. So pflegt das Büro Pich-Aguilera das noch zarte Pflänzchen der ökologischen Architektur in Katalonien.

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