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Kultur: Zentrale Datenbank für Raub- und Beutekunst?

Die Suche nach Kulturgütern, die in der NS-Zeit und im Zweiten Weltkrieg abhanden gekommen sind, soll vereinfacht werden. Dafür haben sich Beutekunstexperten jetzt auf einer internationalen Tagung in Magdeburg ausgesprochen.

Die Suche nach Kulturgütern, die in der NS-Zeit und im Zweiten Weltkrieg abhanden gekommen sind, soll vereinfacht werden. Dafür haben sich Beutekunstexperten jetzt auf einer internationalen Tagung in Magdeburg ausgesprochen. An der Tagung nahmen Vertreter von Datenbanken sowie Spezialisten des Kulturgüterrechts, der Provenienzforschung und der Informationsverarbeitung teil. Es ging vor allem um die technische Realisierbarkeit einer zentralen Datenbank. Derzeit gibt es viele kleinere Datenbanken, die zum Teil nationalen Institutionen angeschlossen, zum Teil aber auch privat geführt sind. Die bekannteste öffentliche Datenbank in Deutschland ist unter www.lostart.de zu finden. Sie wird von der Koordinierungsstelle für Kulturgutverluste betrieben, einer Einrichtung der Länder und des Bundes, die auch die Tagung ausrichtete. Die größte private Datenbank ist das Art Loss Register in London, New York und Köln.

Die Teilnehmer der Tagung stimmten darin überein, dass die Funktion einer zentralen Datenbank auch von einer Metasuchmaschine erfüllt werden könnte. Eine solche Internet-Suchmaschine gleicht die gesuchten Daten in allen angeschlossenen Datenbanken ab. Unklar blieb allerdings, welches die nächsten Schritte sein sollten. Der Erfahrungsaustausch zeigte, dass eine Metasuchmaschine auch den Provenienzforschern der Museen und Auktionshäuser weiterhelfen könnte. Ein Blick in die zentrale Datenbank könnte dann für ein Kunstwerk von zweifelhaftem Ursprung viel schneller den Nachweis der Unbedenklichkeit ergeben. Das wäre auch ein zumutbares Mittel zur Erfüllung der Sorgfaltspflichten beim Kauf eines Kunstwerkes - in Hinblick auf den gutgläubigen Erwerb.

Christoff Jenschke

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