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Schräge Sache. So soll das Wohnheim von außen aussehen.

© Simulation: R. Dratschke / promo

Günstige Studentenwohnungen für Berlin: 325 Appartements – und riesiger Bedarf

Das Landesunternehmen Berlinovo will Studentenwohnungen zu Niedrigpreisen bauen.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Vielleicht geht es doch: relativ preiswerte Wohnungen für Studierende zu bauen. Verhandlungen des Studentenwerks Berlin mit den städtischen Wohnungsunternehmen sind bisher erfolglos geblieben. Aber jetzt will die landeseigene Immobilienfirma Berlinovo ein Pilotprojekt starten. Gegenüber dem Atelierhaus an der Prenzlauer Promenade könnten 325 Appartement entstehen. Jeweils 27 Quadratmeter groß, für 315 Euro im Monat bruttowarm. Der Wissenschaftssenatorin Sandra Scheeres wurde das Konzept bereits vorgestellt.

Das Vorhaben sei „realisierungsreif“, sagte der Sprecher von Berlinovo, Stefan Siebner, dem Tagesspiegel. „Für die Bauplanung und -genehmigung rechnen wir mit acht Monaten Zeit, der Bau würde 15 Monate dauern.“ In zwei Jahren also könnten die Studierenden einziehen. Der Bedarf an bezahlbaren Studentenwohnungen in Berlin ist riesig, das Studentenwerk kann mit seinen knapp 9500 Plätzen nur einen Bruchteil des Bedarfs decken. Der vom Senat vor eineinhalb Jahren angekündigte Neubau von 5000 zusätzlichen Plätzen kommt nicht voran.

Die Gebäude könnten auch auf andere Grundstücke gestellt werden

Berlinovo betreut und vermarktet in Berlin 20 000 Wohnungen und Appartements, die in den Skandalfonds der ehemaligen Bankgesellschaft Berlin stecken, aber inzwischen zu fast 99 Prozent wieder dem Land Berlin gehören. Ein Projektteam des Unternehmens hat sich nun in anderen Uni-Städten umgesehen, in denen es gelungen ist, preisgünstige Wohnungen für Studierende zu bauen. Jetzt steht das Konzept für architektonisch durchaus ansprechende Gebäuderiegel. Eine „effiziente Raumgestaltung, Bäder von der Stange“ und eine Kosten sparende Einrichtung mache es möglich, günstig zu bauen, sagte Siebner. Die Kosten pro Quadratmeter Bruttogeschossfläche lägen bei 1157 Euro.

Es handelt sich um eine „modulare“ Architektur, die Bauten könnten also auch auf andere Grundstücke gestellt werden. „Wir prüfen schon weitere landeseigene Flächen“, sagte Siebner. Wo, das will die Berlinovo noch nicht verraten. Voraussetzung sei aber eine innerstädtische Lage und/oder eine gute Anbindung an S- bzw. U-Bahn. Die Planungen für das Areal an der Prenzlauer Promenade sind mit den Vorstellungen des Bezirks Pankow kompatibel und würden das Atelierhaus im ehemaligen Gebäude der Akademie der Wissenschaften der DDR nicht infrage stellen. Zwischen dem sanierungsbedürftigen Plattenbau und den Studentenappartements wäre auch noch Platz für eine neue Kita.

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