zum Hauptinhalt

Playboy und Kunstförderer: Gunter Sachs ist tot

Der legendäre Fotograf, Kunstförderer und Playboy Gunter Sachs ist tot. Der 78-Jährige hat sich offenbar in seinem Schweizer Chalet in Gstaad das Leben genommen.

Gunter Sachs sei in seinem Schweizer Chalet in Gstaad tot aufgefunden worden, sagte sein Sohn Rolf Sachs am Sonntag der Illustrierten „Bunte“. Die Stiftung seiner Ex-Frau Brigitte Bardot erklärte, Sachs habe Selbstmord begangen.

Sachs' Privatsekretär habe den Selbstmord in einem Telefongespräch bestätigt, erklärte die Bardot-Stiftung in Paris. Bardot sei „am Boden zerstört“. Sie habe auch nach ihrer Scheidung im Oktober 1969 weiter sehr enge Beziehungen zu Sachs unterhalten.

Laut einem Bericht von „Focus Online“ erschoss sich Sachs am Samstag. Er solle am Freitag in Gstaad im engsten Familienkreis beigesetzt werden. Der „Bunten“ zufolge wollte seine Familie am Sonntagabend Einzelheiten bekanntgeben. Ein Sprecher der Polizei des Kantons Bern konnte den Tod am Nachmittag zunächst nicht bestätigen. Ein AFP-Fotograf in Gstaad berichtete, vor dem Haus von Sachs - „Le Vieux Chalet“ genannt - hätten zwei Sicherheitsleute Stellung bezogen. 1958 hatte sich der Vater von Gunter Sachs, der Industrielle Willy Sachs, das Leben genommen. Er und seine Frau hatten sich bereits drei Jahre nach Gunters Geburt am 14. November 1932 getrennt.

Danach wuchsen Gunter und sein älterer Bruder zunächst in einem Waisenhaus und dann bei ihrer Mutter in der Schweiz auf. Sachs besuchte ein St. Gallener Internat und studierte nach dem Schulabschluss Mathematik und Wirtschaft. Sachs entstammte einer traditionsreichen Industriellenfamilie.

Sein Großvater väterlicherseits war der Geheimrat Ernst Sachs, der Erfinder des Fahrrad-Freilaufs und Mitbegründer der Kugellager- und Motorenwerke Fichtel & Sachs. Sein Urgroßvater mütterlicherseits war Opel-Gründer Adam Opel. Gunter Sachs' Weg in die Wirtschaft war daher vorgezeichnet. Nach seinem Studium wurde er stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates der Sachs-Gruppe. Dort blieb er bis Ende der 70er Jahre aktiv, dann veräußerten Sachs und sein Bruder nach und nach ihre Unternehmensanteile.

Schon vor seinem Ausstieg aus dem Familienkonzern pflegte Sachs auch zahlreiche andere Interessen. Seit Anfang der 60er Jahre errang er sich durch seinen ungewöhnlichen Lebenswandel international einen Ruf als Playboy. In der Regenbogenpresse machten seine Affären Schlagzeilen, für besonderes Aufsehen sorgte seine Hochzeit mit dem französischen Filmstar Brigitte Bardot 1966 in Las Vegas.

Doch Sachs gab sich nicht nur dem Luxusleben hin. Er machte sich einen Namen als Dokumentarfilmer. Außerdem etablierte er sich als international renommierter Fotograf. Anerkennung bekam er für seine Ausstellung bei der Photokina 1974. Außerdem widmete sich Sachs der modernen Kunst. Er baute eine der bedeutendsten Kunstsammlungen mit Werken von Salvador Dalí, Andy Warhol, Roy Lichtenstein und Yves Klein auf.

Sachs, der sich 1976 in der Schweiz einbürgern ließ, war drei Mal verheiratet. Seine erste Frau Anne-Mari Faure starb 1958 an den Folgen eines Diagnosefehlers. Der gemeinsame Sohn Rolf war 1955 geboren worden. Kurz nach der Scheidung von seiner zweiten Ehefrau Bardot nach gut drei Jahren Ehe heiratete Sachs im November 1969 das ehemalige schwedische Fotomodell Mirja Larsson, mit der er seine beiden Söhne Christian Gunnar (Jahrgang 1971) und Claus Alexander (Jahrgang 1982) bekam. (AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false