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Der Journalist Deniz Yücel.

© dpa

Medienpreis: Potsdamer „M100 Media Award“ für Deniz Yücel

„Unerschrocken, fundiert, mit besonders viel Mut“: Der Journalist Deniz Yücel wird mit dem Potsdamer „M100 Media Award“ 2018 ausgezeichnet.

Der deutsch-türkische Journalist Deniz Yücel, der ein Jahr lang in der Türkei inhaftiert war, werde für „seine mutige und unbestechliche Arbeit“ geehrt, teilte das M100 Sanssouci Colloquium am Dienstag in Potsdam mit. Mit der Auszeichnung Yücels solle zugleich an alle in der Türkei inhaftierten Journalisten erinnert werden.

Der Medienpreis soll zum Abschluss der M100-Medientagung am 18. September in Potsdam verliehen werden. Laudatorin ist Ines Pohl, Chefredakteurin der Deutschen Welle.

Als Türkei-Korrespondent der WeltN24-Gruppe hatte Yücel mit seiner Berichterstattung unter anderem über den Kurdenkonflikt und Korruption den Unmut der Regierung von Präsident Recep Tayyip Erdogan auf sich gezogen. Ende 2016 geriet er ins Visier der Justizbehörden. Wegen angeblicher „Aufstachelung des Volkes zu Hass und Feindseligkeit“ und „Propaganda für eine Terrororganisation“ kam Yücel in Untersuchungshaft und wurde nach rund einem Jahr freigelassen. Der Prozess gegen ihn wird am 20. Dezember fortgesetzt.

„Als Journalist berichtete Deniz Yücel unerschrocken und fundiert über die politischen Verhältnisse in der Türkei, und selbst aus der Haft heraus setzte er sich für einen kritischen und unabhängigen Journalismus ein“, betonte der Potsdamer Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD): „Dies erfordert in einer Zeit, in der Autokraten und Populisten die Werte einer freien und offenen Gesellschaft bedrohen, besonders viel Mut.“

Der „M100 Media Award“ wird seit 2005 jährlich an Persönlichkeiten vergeben, die sich für Demokratie, Meinungs- und Pressefreiheit einsetzen. Bisherige Preisträger sind unter anderem Bob Geldof, Hans-Dietrich Genscher, der dänische Karikaturist Kurt Westergaard, Vitali Klitschko, das französische Satiremagazin „Charlie Hebdo“ und der italienische Schriftsteller Roberto Saviano.

Zum M100-Medientreffen werden rund 60 Chefredakteure, Historiker und Politiker erwartet. Thema sind die transatlantischen Beziehungen. (epd/Tsp)

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