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Medien: Breiter, höher, Schiphorst

Herr Schiphorst, Sie plädieren für ein "Medienboard Berlin-Brandenburg". Welche Ziele folgen Sie?

Herr Schiphorst, Sie plädieren für ein "Medienboard Berlin-Brandenburg". Welche Ziele folgen Sie?

Ich schlage vor, die in der Region Berlin-Brandenburg mit Medienfragen befassten Einrichtungen stärker zu konzentrieren: ein gemeinsames zentrales Instrument zum professionellen Standortmanagement in Sachen Medien und Telekommunikation würde entstehen. Bisher leidet die Branche unter der Vielzahl an Stellen, die sich mit diesen Fragen befassen. Im ersten Schritt könnten Filmförderung und "mein" Medienbüro zusammengefasst werden.

Das Medienbüro geht dann im Medienboard auf. So bündeln wir die auf verschiedene Plätze verteilte Kompetenz. Ich finde, wir gehören unter ein Dach. Wir vermeiden Doppelungen, stimmen uns besser ab. Im Endstadium sehe ich das als unternehmerischen Beitrag zur Verwaltungsreform.

Aus der Wirtschaftsverwaltung ist Kritik laut geworden: Das "Medienboard" würde die Eigeninitiative der Beamten schwächen, Bernd Schiphorst strebe aus Machthunger nach immer größeren Kompetenzen.

Hier werden Eigeninitiative und Eigensinn verwechselt. Eigeninitiative ist immer erwünscht - im Rahmen eines abgestimmten Gesamtkonzepts. Wir wollen ja gerade integrieren und zusammenführen und nicht etwas Neues danebensetzen. Das Ziel heißt Fusion - übrigens auch im Vorgriff auf die Ländervereinigung - und nicht Separation. Und der Rest ist ein Auszug aus dem immer sehr beliebten Intrigantenstadl ...

Wer sind Ihre Verbündeten?

Beide Länderchefs haben vor den Berliner Wahlen der detaillierten Prüfung dieses Projekts zugestimmt. Ablehnung ist mir nicht zu Ohren gekommen, ausgenommen einige unmittelbar Betroffene. Ich sehe meine engen Verbündeten vor allem auch in der Wirtschaft.

Wie lässt sich der Verfall der Start-up-Szene - Stichwörter Dooyoo, Ovivo - aufhalten?

Die "dot.coms" waren nur die Ersten, die die Rezession gespürt haben. Die Medienbranche hat sehr sensibel darauf reagiert - mittel- und langfristig bleibt sie aber auf Wachstumskurs. Schließlich sind in dieser Szene enormes Fachwissen und frühe unternehmerische Erfahrung herangewachsen. Die Bedeutung digitaler Informationstechniken hat ja nicht gelitten, sondern einzelne Firmen. Dem IT-Standort Berlin-Brandenburg gehört unsere Aufmerksamkeit.

MTV kommt jetzt doch nach Berlin ...

Kein Unternehmen wird sich für diesen Standort entscheiden, nur weil es ständig von der Presse oder Politikern beschworen wird. MTV würde perfekt zur neuen Musikhauptstadt Berlin passen. Mehr will ich dazu nicht sagen.

Jürgen Doetz, Präsident des VPRT und Sat 1-Geschäftsführer, stellt seine Unterstützung für den Medienbeauftragten Berlin-Brandenburg infrage. Er sieht Schiphorst aufseiten des Kabel-Aufkäufers John Malone.

Ich stelle mir eher die Frage, ob Jürgen Doetz mit seiner überzogenen Reaktion für alle spricht. Ich habe auch ganz andere Signale empfangen. Die Branche versteht durchaus, dass wir für neue Arbeitsplätze in der Medienregion Berlin-Brandenburg kämpfen.

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