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Bernd Hilder

© dapd

Chefwechsel: Neuer MDR-Intendant nominiert

Der Verwaltungsrat des Mitteldeutschen Rundfunks hat ihren Wunschkandidaten, Bernd Hilder, dem Wahl–Gremium präsentiert. Mit minder durchschlagendem Erfolg.

Erst nach vier Wahlgängen stand das Ergebnis fest: Der Chefredakteur der „Leipziger Volkszeitung“, Bernd Hilder (52), soll nach dem Willen des MDR-Verwaltungsrats neuer Intendant des Senders werden. Das teilte der Verwaltungsratsvorsitzende Gerd Schuchardt am Montag Abend mit. Am Montag hatten sich drei Kandidaten in dem Gremium präsentiert, neben Hilder die stellvertretende Intendantin des MDR, Karola Wille (52), und der stellvertretende WDR-Fernsehdirektor, Helfried Spitra (53). Für den Wahlvorschlag mussten mindestens fünf der sieben Verwaltungsräte stimmen. Der Nachfolger von Senderchef Udo Reiter soll am 26. September vom Rundfunkrat gewählt werden – dort ist eine Zwei-Drittel-Mehrheit erforderlich.

Der geborene Niedersachse Hilder studierte Rechts- und Politikwissenschaften in Freiburg. Er arbeitete als Redakteur beim damaligen Sender Freies Berlin, bevor er Ende der 80er Jahre als Hörfunk-Korrespondent nach Washington ging. Später berichtete er für die ARD mit Sitz in Mexico-City über Lateinamerika. Nach 13 Jahren bei der ARD übernahm er 1995 die Chefredaktion der „Schaumburger Nachrichten“. Im Jahr 2000 wurde er Chefredakteur des „Göttinger Tageblattes“, seit 2003 steht er an der Spitze der „Leipziger Volkszeitung“. Außerdem ist der Parteilose Sprecher des Deutschen Presserats.

Überraschend hatte Reiter im Mai seinen vorzeitigen Rückzug angekündigt. Er ist seit 20 Jahren Intendant der Anstalt, die für die Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zuständig ist. Fest steht, dass der neue Intendant einiges beim MDR aufzuräumen hat. Erst letzte Woche hat der MDR das Verfahren zur fristlosen Kündigung seines Unterhaltungschefs Udo Foht eingeleitet, der in undurchsichtige Finanztransaktionen verwickelt war. Bereits zuvor war ein Millionenbetrug beim ARD/ZDF-Kinderkanal aufgedeckt worden, für den der MDR die Federführung hat.

(sop/dpa)

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