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Krimiautoren Volker Klüpfel (links) und Michael Kobr haben sich einen Mord ausgedacht. Ein echter Ermittler soll ihn lösen.

© Sat 1/Roemke

"Das Krimi-Duell" auf Sat 1: Ein echter Kommissar soll einen fiktiven Mord lösen

Innerhalb von 48 Stunden soll ein erfahrener Kriminalbeamter einen Fall aufklären, den sich zwei Krimi-Autoren ausgedacht haben. Mitraten erwünscht.

Können zwei Autoren einen Mordfall so perfekt schreiben, dass ein echter Kriminalbeamter ihn nicht lösen kann? Oder bleibt ihre Vorstellungskraft hinter der Polizeiarbeit zurück? Das können Zuschauer am Mittwoch auf Sat 1 herausfinden.

In der Sendung „Das Krimi-Duell” treten die Schriftsteller Volker Klüpfel und Michael Kobr, bekannt durch ihre Romanreihe über Kommissar Kluftinger, gegen Kriminalhauptkommissar Peter Honecker von der Polizei Essen an. Er soll einen Fall, den die beiden sich ausgedacht haben, innerhalb von 48 Stunden lösen.

Der Mord passiert beim Radiosender FM ONE. Die beliebte Moderatorin Jasmin Hofmann wird tot aufgefunden. Unter Verdacht stehen ihre Kollegen. War es die eifersüchtige Ko-Moderatorin? Die Senderchefin, die befürchtete, dass Jasmin kündigt und ihre lukrative Sendung „Moontalk” damit wegbricht? Oder der als gewaltbereit bekannte Techniker?

Der Chef vom Dienst, der vergeblich um die Anerkennung von Jasmin kämpfte? Vielleicht der Studiogast, mit dem Jasmin in der Nacht ihres Mordes moderiert hat, und mit dem sie mehr als nur eine freundschaftliche Beziehung zu haben scheint. Dann wären da natürlich noch der Stalker, der nachts ins Studio eingebrochen ist, und ein Drohanrufer.

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Die Protagonisten sind Schauspieler, die Polizeiarbeit ist echt. Honecker und seine Kollegin Jessica Gerlach überprüfen die Verdächtigen, verhören sie, nehmen DNA-Proben und erstellen Bewegungsprofile über ihre Handys

Vor allem der Anfang der anderthalb Stunden langen Sendung ist holprig. Es wird überdeutlich, wer wen hasst oder liebt, die Charaktere flüstern sich böse Sachen zu, es wirkt wie eine Folge von „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“. Als Peter Honecker anfängt zu ermitteln, knirscht es weniger.

DNA überall

Er und seine Kollegin wirken authentisch und überraschen mit ihrer Polizeiarbeit auch die Autoren, die das Geschehen über einen Bildschirm verfolgen. Sie sind sichtlich verwundert, wie schnell der Ermittler ein wichtiges Beweisstück und eine familiäre Verbindung zwischen zwei der Verdächtigen findet. Entgegen den Erwartungen von Klüpfel und Kobr dauert es aber eine Weile, bis er alle Verdächtigen namentlich identifiziert hat.

Die Sendung ist allemal spannend und lädt zum Mitraten ein, einige Abstriche an der Realität oder besonders glückliche Zufälle gibt es aber. Die Zahl der Protagonisten steht von vornherein fest, es gibt reichlich DNA-Spuren und fast alle der Verdächtigen haben ein starkes Motiv. Ein wichtiger Beweis wird direkt am Gelände des Senders vom Täter entsorgt – daran findet sich ebenfalls DNA. Auch lassen Laborergebnisse oder richterliche Beschlüsse nicht lange auf sich warten.

Besonders schön anzusehen sind die Verhörszenen. Die Schauspieler mussten cool bleiben, durften sich von Honecker nicht aus dem Rollenprofil drängen lassen. „Er war oft nah dran, mich aus dem Konzept zu bringen und hat mich mit völlig unvorhersehbaren Aktionen oft kalt erwischt“, sagte Schauspielerin Nova Meierhenrich, die die Rolle der Ko-Moderatorin spielt. Die Autoren hatten den Schauspielern detaillierte Profile geschrieben.

Der Kommissar wird auch schon mal unbequem. Ein Verdächtiger will nicht zum Verhör erscheinen, weil er zu beschäftigt sei. In einem anderen Gespräch deckt Honecker auf, dass er angelogen wurde. Sein Umgangston schwankt zwischen charmant und ruppig. Nicht schwer vorzustellen, dass er sich auch bei echten Mordfällen so gibt.

Mehr als dieser Film ist nach Senderangaben vorerst nicht geplant. Es stellt sich die Frage, ob die Einschaltquote genügen wird, damit weitere Geschichten gedreht werden.

„Das Krimi-Duell“, Sat 1, Mittwoch, 20 Uhr 15

(mit dpa)

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