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Medien: Das Mädchen und der Dicke

Katharina Abt ist die neue Assistentin vom „Bullen“

Sie mag die großen Tiere: Erst ermittelte Schauspielerin Katharina Abt bei „Der Elefant“, nun ist sie die neue Kollegin vom „Bullen von Tölz“. Als Kommissarin Nadine Richter kommt sie aus Güstrow in Mecklenburg-Vorpommern, ist ein charmanter Kumpeltyp und hat einen Ordnungsfimmel. Genug Stoff für spitze Bemerkungen. So kommentiert Kommissar Berghammer (Ottfried Fischer) den eifrigen Arbeitsstil seiner Kollegin mit der Frage: „Ist das bei Ihnen ethnisch bedingt?“ Sie kontert: „Ich bin nach Bayern gezogen, weil ich wissen wollte, wie wir Ossis früher gelebt haben.“ Er: „Wegen des Einparteiensystems?“

Das Gefrotzel geht also ebenso munter weiter wie mit der Vorgängerin Sabrina Lorenz (Katharina Jacob), die als Preußin aus Berlin auch keinen allzu leichten Stand hatte und von der es nun am Telefon schlicht heißt, sie sei schwanger. Ein etwas abrupter Übergang. Tatsächlich hatte Katharina Jacob im Jahr 2005 nach ihrem Rückzug aus der Serie Sat 1 kritisiert, ihr weder eine höhere Gage noch Gastrollen in anderen Produktionen angeboten zu haben. Die 48-Jährige, die mehr als zehn Jahre die Rolle innehatte, warf den Programmverantwortlichen außerdem vor, dass Frauen zwischen 40 und 60 nicht in ihr Konzept passten. Die neue Katharina ist 39 Jahre alt, wirkt indes einiges jünger. „Ich glaube, die Figur, die ich spiele, ist eher plapperig und lebensbejahend, wo Vorgängerin Sabrina etwas herb und sarkastisch war“, sagt die gebürtige Münchnerin, die seit längerem in Hamburg lebt. „Ja, ich muss sehr aufpassen, dass ich beim Drehen in Bad Tölz nicht ins Bayerische verfalle.“

„Bullen“-Fans kennen Katharina Abt bereits aus der Folge „Tod eines Strohmanns“, in der sie eine Sekretärin spielt, die ihren Freund wegen dessen Untreue getötet hat und dennoch scheinheilig bei der Mördersuche hilft. Bereits damals versuchte Mama Berghammer sie mit Benno zu verkuppeln. Bei ihrem ersten Fall als Kommissarin stolpert sie gleich zu Anfang über einen Toten, der offenbar vom Balkon einer stattlichen Villa gestürzt ist. Als sich nach längerer Recherche zeigt, dass das Mordopfer als Callboy sein Geld verdiente, gibt’s im Nu jede Menge Verdächtige.

Die quirlige Neue bringt in die beschauliche Tätersuche Schwung und sogar etwas Action. Und die Reibung zwischen den Kollegen, von der mittlerweile jede Krimiserie lebt, wird nach der Einführungsfolge nicht überstrapaziert. Katharina Abt mag die Serie seit jeher: „Ich finde, der ,Bulle‘ ist nicht verdummend, sondern einfach gutes Fernsehen. Außerdem lautet einer meiner Vorsätze: Spiele nur in Sachen mit, die du dir auch selber anschaust.“

„Der Bulle von Tölz“, 20 Uhr 15, Sat 1

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