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Medien: „Die Menschen kennen das Risiko bei Aktien“

ZDF-Sprecher Alexander Stock zum Werbeauftritt von Johannes B. Kerner

Herr Stock, werden Sie auch Aktien der Fluglinie Air Berlin ordern?

Nein.

Warum nicht? Johannes B. Kerner, journalistischer Mitarbeiter des ZDF, bekennt doch in Printanzeigen und TV-Spots: „Ich zeichne Aktien von Air Berlin.“

Ich habe auch schon tolle Werbung für eine Body-Lotion gesehen und mir trotzdem noch nie eine gekauft.

Immerhin, Kerner fordert die Menschen dazu auf, ins finanzielle Risiko zu gehen. Keiner kann heute sagen, ob der Börsengang von Air Berlin ein Erfolg wird.

Die Menschen wissen nach den Erfahrungen der Vergangenheit, Chancen und Risiken beim Aktienkauf einzuschätzen.

Gelten für ZDF-Mitarbeiter besondere Werbe-Richtlinien, die dieses Engagement für Air Berlin ermöglichen?

Johannes B. Kerner ist ein freier Mitarbeiter. Er darf andere Tätigkeiten ausüben, dazu zählt auch Werbung. Er muss aber dem Programmdirektor mitteilen, was er macht. Das hat er in diesem Fall getan.

Darf Kerner das, was „heute-journal“-Chef Claus Kleber nicht darf?

Claus Kleber ist festangestellter ZDF-Mitarbeiter. Da gelten prinzipiell andere Regelungen.

Wo aber ist der grundlegende Unterschied zwischen Kleber und Kerner? Beide arbeiten doch als Journalisten für das ZDF.

Johannes B. Kerner erbringt bestimmte, vertraglich klar abgegrenzte Leistungen. Darüber hinaus kann er in gewissen Grenzen „frei“ agieren – deshalb auch „freier Mitarbeiter“. Bei festangestellten Mitarbeiten gilt dagegen, dass jegliche Nebentätigkeit genehmigungspflichtig ist. Die Funktion des Leiters des „heute-journals“ kann im Übrigen nur von festangestellten Mitarbeitern des ZDF ausgeübt werden.

Die Fragen stellte Joachim Huber

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