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Medien: Die Raunzigkeit des Kanzlers

Herr Kister, worüber haben Sie sich in der vergangenen Woche in den Medien am meisten geärgert? Die Sicherheit vieler Groß und Kleinkommentatoren, die angesichts stetig steigender Arbeitslosenzahlen jeden Monat ganz genau wissen, was „die Politik“dagegen tun müsste.

Herr Kister, worüber haben Sie sich in der vergangenen Woche in den Medien am meisten geärgert?

Die Sicherheit vieler Groß und Kleinkommentatoren, die angesichts stetig steigender Arbeitslosenzahlen jeden Monat ganz genau wissen, was „die Politik“dagegen tun müsste. Glücklicherweise hört „die Politik“ selten auf die Leitartikler. Es gibt in unserer Branche kaum Schlimmeres als Kollegen, die sich für die besseren Politiker halten.

Gab es auch etwas, worüber Sie sich freuen konnten?

Etliche jener Reporter, die den Kanzler nach Arabien begleitet haben, haben ausführlich dessen Unsitte gegeißelt, im Ausland nichts zur Innenpolitik sagen zu wollen. Diese Angewohnheit Schröders ist eine Flucht vor dem Unangenehmen und in der Raunzigkeit seiner Ablehnung außerdem eine Frechheit gegenüber jenen Journalisten, die nichts anderes tun als ihren Job.

Kurt Kister ist

Stellvertretender

Chefredakteur

der „Süddeutschen Zeitung“.

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