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Fernsehen: "Debüt im Ersten" mit acht neuen Regiearbeiten

In der Reihe "Debüt im Ersten" sind acht Beiträge vertreten, die das Deutschland von heute reflektieren. Es sind durchaus krude Filme, hart, ungefällig, von einer Kälte auch. So, wie es dieses Deutschland wohl an vielen Ecken und Orten ist.

Es sind allesamt Jungfilmer, die mit ihren Arbeiten, darunter Hochschul-Abschlussfilme, bisher primär auf Festivals präsent waren. In der Reihe „Debüt im Ersten“ sind nun wieder acht Beiträge vertreten, die das Deutschland von heute reflektieren, mit seinen Menschen, die immer mehr auf der Suche nach etwas zu sein scheinen. Und so sehr die Regisseure von der Suche nach privatem Halt, nach sozialer Sicherheit und von gesellschaftlichen Prozessen im Kleinen und Großen erzählen, so sehr unterscheiden sich ihre filmischen Arbeiten denn auch wieder – sowohl in formal-stilistischer als auch in visuell-ästhetischer Hinsicht.

Den Auftakt der Reihe macht „Pingpong“ von Matthias Luthardt, ein Abschlussfilm an der Filmhochschule „Konrad Wolf“ in Potsdam-Babelsberg. Ein subtiles Kammerspiel, das sich stilistisch zwischen der sogenannten „Berliner Schule“ und den kleineren zeitgenössischen Filmen eines Eric Rohmer („Wintermärchen“) bewegt. Der 16-jährige Paul (Sebastian Urzendowsky) besucht plötzlich seine Verwandten, Onkel und Tante mit Sohn. Er hat seinen Vater verloren, sucht Anschluss. Nach und nach fühlt sich der Junge angezogen von seiner Tante Anna (Marion Mitterhammer), es entsteht eine erotische Spannung zwischen diesen zwei so Ungleichen, die freilich etwas Verbotenes hat.

In anderen Beiträgen der Reihe wie etwa Birgit Grosskopfs „Prinzessin“ oder „Wahrheit oder Pflicht“ des Regie-Duos Arne Nolting und Jan Martin Scharf geht es um die soziale Identität junger Frauen, um ihre Selbstfindung und -bestimmung. Es sind durchaus krude Filme, hart, ungefällig, von einer Kälte auch. So, wie es dieses Deutschland wohl an vielen Ecken und Orten ist. In Hans Weingartners „Die fetten Jahre sind vorbei“ will gleich eine ganze Gruppe die sozial-politische Revolution von unten anzetteln, während Vanessa van Houten wiederum in ihrem „Haus der Wünsche“ von der Odyssee eines jungen Deutschen im modernen Bangkok erzählt. Thilo Wydra

„Pingpong, ARD, 22 Uhr 45

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