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Film: Sein Name ist Bond

Das monatelange Rätselraten um den neuen James Bond-Darsteller ist vorüber: Der 37-jährige britische Schauspieler Daniel Craig schlüpft in die Rolle des berühmtesten Agenten der Welt. Seine Mutter plauderte das Geheimnis aus.

London - Als James Bond will der britische Schauspieler Daniel Craig die Gestalt des bekanntesten Geheimagenten der Welt in neue Dimensionen führen. Das versprach der 37-Jährige am Freitag bei seiner offiziellen Vorstellung als neuer 007 vor Reportern in London. Er sei fest entschlossen, zusammen mit Regisseur Martin Campbell «den besten Film zu machen, den ich machen kann».

Craig erschien zu der Pressekonferenz auf einem Militärstützpunkt nahe der Tower Bridge ganz standesgemäß in einem Schnellboot der Königlichen Marine. Eine Schwimmweste, die ihm vorschriftsmäßig umgebunden worden war, legte 007 rasch ab, ehe er lächelnd und Kaugummi kauend für die Fotografen posierte.

Bei dem nunmehr 21. Bond-Film - die Vorlage ist der allererste 007-Thriller des Schriftstellers Ian Fleming «Casino Royale» - werde der Agententyp zwar nicht völlig neu definiert, sagte Craig. Aber er solle in Bereiche gebracht werden, «in die er bislang nie gekommen ist». Er habe sämtliche Bond-Filme gesehen. Sein Favorit sei «Goldfinger». Der Streifen wurde 1964 mit Sean Connery in der Hauptrolle gedreht.

Filmproduzent Michael G. Wilson sagte, Craig sei aus 200 Kandidaten für die Rolle aus allen Teilen der Welt als Sieger erwählt worden. Für die Rolle waren unter anderem die ebenfalls gut gebauten Herren Clive Owen und Hugh Jackman, Colin Farrell, Eric Bana und Ewan McGregor im Gespräch.

Aus für Brosnan

Der letzte Bond-Darsteller Pierce Brosnan hatte sich längere Zeit Hoffnungen gemacht, in «Casino Royale» noch einmal den Superagenten geben zu können. Die endgültige Entscheidung für Craig fiel nach Angaben aus Branchenkreisen erst am vergangenen Wochenende nach weiteren Probeaufnahmen sowie einer heftigen Debatte zwischen Produzenten und Regisseur Campbell, der 1995 den erfolgreichen Bond-Thriller «Goldeneye» gedreht hatte.

Craig räumte ein, dass er erst noch in die Rollenverantwortung des Mannes mit der «Lizenz zum Töten» hineinwachsen müsse. «Das ist schon was anderes, ich bin noch ein wenig sprachlos.» Fragen nach seinen Beziehungen zu der Schauspielerin Heike Makatsch und dem Model Kate Moss sowie der angeblich gerade laufenden Affäre mit Schauspieler-Kollegin Sienna Miller wollte Craig nicht beantworten. Sein Privatleben sei tabu.

«Wir sind alle ungemein begeistert», sagte bereits am Vortag die Mutter des neuen Bond Reportern in Liverpool, wo Craig aufwuchs. «Er wird der Gestalt eine sehr interessante Note verleihen», erklärte die 62-Jährige. Vater Tim, ebenfalls 62, fügte hinzu: «Ich bin hocherfreut. Ich hatte nie Zweifel. Er ist mein bester Freund.»

Gage: Zehn Millionen Pfund

Nach bislang unbestätigten Berichten bekommt Craig eine Gage von zehn Millionen Pfund (rund 15 Millionen Euro). Zu den am meisten diskutierten Fragen unter 007-Fans gehörte am Freitag jedoch nicht die Gage, sondern wer das nächste Bond-Girl wird. Als große Favoritin gilt nach Angaben britischer Zeitungen «Sexy Sienna». Mit der 23-jährige Sienna Miller stand Craig 2004 für den Film «Layer Cake» vor der Kamera.

Für das neue 007-Abenteuer «Casino Royale» fällt im Januar die erste Klappe. Geplanter Kinostart für den 21. Bond-Film ist der 23. November 2006. Als Bond-Auto soll einmal mehr ein Aston Martin zum Einsatz kommen, teilten die Produzenten mit.

Der «Vater» des Superagenten, der 1964 im Alter von 56 Jahren an einem Herzinfarkt gestorbene Autor Ian Fleming, hatte mit «Casino Royale» 1953 das erste von zwölf Bond-Abenteuern geschrieben. Es gilt als das dunkelste und gewalttätigste der Agentenreihe.

Der Stoff war 1966 als Agentenparodie mit David Niven als Bond und einem Staraufgebot verfilmt worden, zu dem neben anderen Ursula Andress, Peter Sellers, Orson Welles und Woody Allen gehörten. Zählt man den Komik-Bond Niven mit, dann ist Craig nun der siebte Darsteller des tollsten Geheimagenten der britischen Krone - nach Sean Connery, George Lazenby, Roger Moore, Timothy Dalton und Pierce Brosnan. Gedreht wird der neue Bond-Film zum Teil in tschechischen Studios sowie auf den Bahamas, in Italien und Großbritannien. (tso/dpa)

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