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Medien: Hart, aber WDR

Christiansen-Nachfolge: Pleitgen für Plasberg

Er sei „ein ganz außergewöhnlich guter Politikjournalist“, „immer glänzend vorbereitet“, „ein Anwalt der Zuschauer“, er habe „auch Witz und ist sehr schlagfertig“, mit einem Wort: „Er ist hart, aber fair.“ Frank Plasberg wurde gestern in Köln von Fritz Pleitgen mit einer wahren Lobeshymne für die Nachfolge des Sonntagabend-Talks von Sabine Christiansen empfohlen. Der WDR-Intendant bestätigte bei der Vorstellung des Haushaltsplans 2007, dass der Kölner Sender seinen Gastgeber der preisgekrönten Debattensendung „Hart aber fair“ für den renommierten Sendeplatz nach dem „Tatort“ im Ersten vorschlagen werde. Die Intendanten werden zu Beginn der nächsten Woche in Frankfurt über die Christiansen-Nachfolge entscheiden.

Frank Plasberg konkurriert dabei mit „Tagesthemen“-Moderatorin Anne Will, die vom NDR ins Rennen geschickt werde, erklärte Pleitgen. Sandra Maischberger stehe als dritte Kandidatin bereit. Auch diese beiden seien exzellente Journalistinnen. „Wir werden also in jedem Fall zu einem guten Ergebnis kommen“, erklärte Pleitgen, der eine Krise der ARD nach der Absage von Günther Jauch ebenso verneinte wie einen Streit mit dem NDR. Zu Spekulationen, bei einer Absage an Plasberg könne „Hart aber fair“ auf einem anderen Sendeplatz dennoch ins Erste übernommen werden, wollte sich Pleitgen nicht äußern. „Wir beschäftigen uns nur mit dem Sonntagabend“, sagte er vor seiner letzten Intendantenrunde. Pleitgens Amtszeit endet am 31. März.

Der Jauch-Rückzieher beschäftigt jedoch die Beteiligten immer noch: Reinhard Grätz, der Vorsitzende des WDR-Rundfunkrats, forderte mehr Einfluss für die ARD-Kontrollgremien auch in Vertragsangelegenheiten. Im Fall Jauch hätte die Vorsitzendenkonferenz früher einbezogen werden müssen, um bereits im Vorfeld zu klären, ob eine Zustimmung der Gremien überhaupt eingeholt werden kann. Fritz Pleitgen widersprach nachdrücklich: Vertragsgespräche erst einmal vertraulich zu führen, ohne die Gremien zu beteiligen, müsse den Intendanten „schon zugetraut werden“.

Bei soviel Personalrummel geriet der WDR-Etat in den Hintergrund: Für 2007 umfasst er 1,33 Milliarden Euro, wobei 1,1 Milliarden durch Gebühren eingenommen werden.

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