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"Wer rettet Diana Foxx?": Als Datagirl macht Dina Foxx in Internetclips auf die Gefahren von Datenmissbrauch im Netz aufmerksam.

© ZDF/FlorianFoest

Internet-Krimi und Fernsehfilm: Diana Foxx: Hybride Heldin

„Wer rettet Dina Foxx?“: Ein Multimediaprojekt des ZDF ist erst Fernsehfilm, dann Interneträtsel. Das ZDF weiß selbst noch nicht genau, wer dem kompletten Projekt folgen wird.

Die junge Frau sieht mit ihren hochgesteckten Haaren aus wie Prinzessin Leia aus „Star Wars“. Der lila Trainingsanzug mit den roten Streifen an den Seiten wirkt dagegen weniger majestätisch. Aber das sportliche „Datagirl“ alias Dina Foxx, dargestellt von der Schauspielerin Jessica Richter, ist ohnehin eine hybride Persönlichkeit: Sie ist die Heldin des Fernsehkrimis „Wer rettet Dina Foxx?“, der mittendrin abbricht und im Internet fortgesetzt wird. Dina Foxx, eine Datenschutzaktivistin, wird verhaftet, weil sie ihren Freund umgebracht haben soll. Offenbar wurde Dinas Freund jedoch das Opfer einer kriminellen Organisation oder Firma, die ihre Gegner zuerst mittels „digitaler Doppelgänger“ schikaniert und dann zu handfesteren Methoden greift. Was genau dahintersteckt, bleibt in dem „Kleinen Fernsehspiel“ offen.

Drei Wochen lang können Webnutzer nach der Ausstrahlung die Story weiterverfolgen oder selbst mitermitteln. Bei www.freidaten.org werden nach ZDF-Angaben 55 Videos, 25 Audiobeiträge, 14 weitere Websites, 20 Social-Media-Profile, zahlreiche Fotos, Rätsel und Dokumente im Zusammenhang mit dem „interaktiven Krimi“ online angeboten. In einem „Datenschutzraum“ gibt es bei freidaten.org außerdem Informationen rund um den gläsernen Menschen im digitalen Zeitalter. Die Website ist so gestaltet, als werde sie von Dina Foxx und ihren politisch engagierten Freunden betrieben. Sieht echt aus, ist aber Fiktion pur.

In Mainz ist man unsicher, wer dem Projekt folgen wird

„Dina Foxx“ ist ein Experiment mit ungewissem Ausgang. Autor und Regisseur Max Zeitler nennt es „ein ,echtes' Cross-Media-Projekt, in dem TV und Internet so eng miteinander verwoben sind, dass kein Teil ohne den anderen funktioniert“. Doch ob allzu viele Fernsehzuschauer bereitwillig ins Internet wechseln und drei Wochen lang vom „Couch Potato“ zum „Mouse Potato“ mutieren, ist fraglich. In Mainz ist man unsicher, wer dem kompletten Projekt folgen wird. Das sei „völlig offen“, sagt Redakteurin Milena Bonse, die für die Onlineseite verantwortlich ist. Mit den 14- bis 49-Jährigen habe man bewusst eine Zielgruppe mit großer Bandbreite definiert.

Im Internet wurde freidaten.org vor bereits sechs Wochen freigeschaltet. Es wird getwittert, gepostet und gebloggt. „Wir wollen die Netzgemeinde mal wieder auf das ZDF aufmerksam machen“, sagt Milena Bonse. Bezeichnenderweise, ohne dass der Sendername auftaucht. Selbst das „Über uns“ erzählt bei freidaten.org eine Legende, auf das ZDF stößt man nur im Impressum. So richtig ernst wird es aber erst am 21. April, nach der Fernsehausstrahlung, wenn die Geschichte von Dina Foxx online weitererzählt wird. Dann werde es alle halbe Stunde einen Update geben müssen, erklärt Milena Bonse.

„Wer rettet Dina Foxx?“, ZDF, Mittwoch, 20. April 2011, 23.20 Uhr

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