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© dpa

Kaufangebot: DuMont will Berliner Verlag übernehmen

Seit Jahren schon streitet sich die Redaktion der "Berliner Zeitung" mit deren britischen Besitzer Montgomery. Die Finanznot des Medieninvestors könnte diesen Streit nun beenden: Der Unternehmer will verkaufen - und hat auch schon Interessenten.

Die britische Mediengruppe Mecom will offenbar den Berliner Verlag verkaufen. Interessiert ist der Kölner Verlag M. DuMont Schauberg, wie der Branchendienst "Kress" am Freitag berichtet. Im Berliner Verlag erscheint unter anderem die "Berliner Zeitung", bei DuMont Schauberg etwa der "Kölner Stadt-Anzeiger". Die Kölner haben zudem vor einiger Zeit die angeschlagene "Frankfurter Rundschau" ("FR") übernommen.

DuMont Schauberg strebt nun dem Bericht zufolge eine weitreichende Fusion der "FR" mit der "Berliner Zeitung" an. "FR"-Chefredakteur Uwe Vorkötter war zuvor Chefredakteur bei der "Berliner Zeitung". Er verließ das Blatt wegen des neuen Sparkurses von Mecom-Chef David Montgomery.

Ende einer ungeliebten Verbindung?

Ebenfalls interessiert am Verlagsgeschäft der deutschen Mecom-Holding soll allerdings die WAZ-Gruppe aus Essen sein, bei der unter anderem die "Westdeutsche Allgemeine Zeitung" erscheint. Mecom ist hochverschuldet und wirtschaftlich stark angeschlagen. Ein Verkauf von einigen der rund 300 Titel scheint deshalb unvermeidlich.

Für den Berliner Verlag wäre ein Verkauf das Ende einer ungeliebten Verbindung. Seit der Übernahme des Verlags vor rund drei Jahren gab es immer wieder Querelen zwischen der Redaktion der "Berliner Zeitung" und deren Chefredakteur Josef Depenbrock, weil dieser gleichzeitig als Geschäftsführer beim Verlag und der deutschen Mecom-Holding arbeitet. Die Redaktion sieht dadurch ihre publizistische Unabhängigkeit gefährdet. (sf/AFP)

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