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Startet nochmal neu: Kim Dotcom alias Kim Schmitz.

© dpa

Kim Schmitz 2.0: Neue Seite des Megaupload-Gründers gestartet

Ein Jahr nach seiner Festnahme ist der Gründer des Internet-Speicherdienstes Megaupload, Kim Schmitz, mit einer neuen Plattform an den Start gegangen. Kim Dotcom, wie er sich nennt, will die neue Seite schwerer angreifbar machen.

Ein Jahr nach seiner Festnahme ist der Gründer des Internet-Speicherdienstes Megaupload, Kim Schmitz, am Sonntag mit einer neuen Plattform an den Start gegangen. Für den neuen Dienst namens Mega hätten sich binnen einer Stunde 100.000 Nutzer registriert, teilte Schmitz, der sich Kim Dotcom nennt, über den Internet-Kurznachrichtendienst Twitter mit.

Der gebürtige Deutsche war am 20. Januar 2012 festgenommen worden. Er ist gegen Kaution auf freiem Fuß in seiner Wahlheimat Neuseeland; die USA verlangen seine Auslieferung. Eine Anhörung soll im August stattfinden.

Megaupload bot seinen Nutzern an, Daten im Internet zu speichern und mit anderen zu teilen. Dies ist nicht illegal, doch der Dienst wurde auch dazu genutzt, Raubkopien etwa von Musik, Filmen und Software zu verbreiten. Die USA beschuldigen die Verantwortlichen, unrechtmäßig 140 Millionen Euro angesammelt zu haben. Sollte Schmitz vor ein US-Gericht gestellt werden, drohen ihm bis zu 20 Jahre Haft.

Die neue Plattform Mega soll über ein ausgeklügeltes Verschlüsselungssystem verfügen, so dass zwar die Nutzer, nicht aber die Betreiber der Seite wissen, welche Daten sie speichern und teilen. Theoretisch könnten so die Betreiber nicht für illegale Kopien verantwortlich gemacht werden. Mega werde seinen Nutzern Verschlüsselung „auf militärischem Niveau“ bieten, kündigte Dotcom in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa an. Die neue Daten-Plattform sei legal und rechtlich abgesichert, wofür „eine Armee von IT-Anwälten“ gesorgt habe.

Vor einem Jahr hatten US-Behörden Megaupload massive Urheberrechtsverletzungen vorgeworfen und die Plattform vom Netz genommen. Dotcom kam in Neuseeland nach einer Razzia für mehrere Wochen in Untersuchungshaft. Die Entscheidung über seine Auslieferung an die USA zieht sich hin, auch wegen rechtlicher Fehler der neuseeländischen Behörden. Dotcom gibt sich kämpferisch: „Wir haben nichts illegales getan. Wir werden das vor Gericht beweisen. Es sollte keine Auslieferung geben.“

Für den Fall einer Auslieferung sei er dennoch gewappnet: „Wenn ich diesen Kampf in den USA weiterführen muss, werde ich es tun.“ Megaupload war eine Hosting-Plattform, bei der die Nutzer alle Arten von Daten hochladen und abrufen konnten. Nach Angaben der US-Behörden wurde der Dienst auch massenhaft dafür genutzt, illegal kopierte Filme und Musik hochzuladen und über Internet-Links anderen zugänglich zu machen. Megaupload verdiente dabei nach Darstellung der amerikanischen Ermittler Millionen. Dotcom weist die Vorwürfe zurück. (dpa/AFP)

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