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Medien: "Kommunikationsordnung 2010": Visionen der Vergangenheit

Die Bertelsmann-Stiftung hatte am Montag nach Berlin geladen. NRW-Ministerpräsident Wolfgang Clement gab sich die Ehre, die deutschen Telekommunikationskonzerne schickten ihre Abgesandten, ZDF-Intendant Dieter Stolte war da, Direktoren der Landesmedieanstalten, und und und.

Die Bertelsmann-Stiftung hatte am Montag nach Berlin geladen. NRW-Ministerpräsident Wolfgang Clement gab sich die Ehre, die deutschen Telekommunikationskonzerne schickten ihre Abgesandten, ZDF-Intendant Dieter Stolte war da, Direktoren der Landesmedieanstalten, und und und. In ihrer neuen Studie wollten die Bertelsmänner die "Kommunikationsordnung 2010" vorstellen. Was aber die Stiftung des scheidenden Bertelsmann-Vorstandes Marc Wössner als Zukunftsvision verkaufen wollte, ist alt bekannt. Etwa: "Internet und digitaler Rundfunk bringen einen enormen Zuwachs an Informationsvielfalt". Auch irgendwie bekannt und schon Realität ist, dass Fernsehen, Internet und Mobil-Funk zusammenwachsen. Fundierte Kritik an den Öffentlich-Rechtlichen gab es nicht. Die Politiker stimmten munter in den Chor der Plattitüden ein. Wolfgang Clement: "Da wird sich was ändern müssen." Auf aktuelle Fragen gaben weder die Bertelsmann-Studie noch die Politiker Auskunft. Während in Sachsen bereits Kabelbetreiber und Sender vor den Kadi zerren und um die digitale Einspeisung ins TV-Kabel feilschen, sieht Clement noch keinen Handlungsbedarf. Falls der NRW-Kabelbetreiber Callahan seine Milliarden in den Sand setzt, will Clement immerhin "moderieren". Hans Hege, Direktor der Landesmedienanstalt Berlin-Brandenburg, drängt zur Eile: "Wenn wir in das digitale TV-Zeitalter rutschen wollen, brauchen wir für die Kabelbetreiber jetzt neue Spielregeln und nicht irgendwann." Sein Kollege Wolf-Dieter Ring von der Bayerischen LMA hofft nun auf die Medientage in München: "Vielleicht wird das Thema Breitbandkabel dort ernsthaft diskutiert." Vielleicht merkt die Politik dann auch, dass die Zukunft schon begonnen hat.

matt

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