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Medien: Matthies meint: Voll die Zukunft

Glauben Sie bloß nie alles, was Ihnen über Journalisten erzählt wird. Per Tastendruck mit den Mächtigen der Welt verbunden, Informanten in jeder Tiefgarage, je einen Mitarbeiter für jedes erdenkliche Problem, und für alles andere den Justitiar - so stellt man sich das redaktionelle Leben ja vor, zumindest, wenn man jung ist und einen Job mit Spaßgarantie sucht.

Glauben Sie bloß nie alles, was Ihnen über Journalisten erzählt wird. Per Tastendruck mit den Mächtigen der Welt verbunden, Informanten in jeder Tiefgarage, je einen Mitarbeiter für jedes erdenkliche Problem, und für alles andere den Justitiar - so stellt man sich das redaktionelle Leben ja vor, zumindest, wenn man jung ist und einen Job mit Spaßgarantie sucht. Ja, und dann tritt man an, die Welt zu verstehen, und versteht plötzlich die Welt nicht mehr. Denn wie redet sie mit uns Journalisten? Wie mit jedem anderen: in Rätseln. Schon die simple Frage, was ein "Key Account Manager" wohl den ganzen Tag so treibt, ist praktisch nicht mehr zu beantworten, obwohl doch ganz Deutschland voll zu sein scheint von den Jungs. Unsichtbare Außerirdische? Nun teilt uns eine Hamburger Firma mit, sie habe "ihre Dienstleistungspalette für professionelles Multichannel Customer Relationship Management" erweitert. Ja! möchten wir ihr zurufen, das klingt gut, voll die Zukunft - aber was mag es sein? Würde es der normale Engländer verstehen, setzt es den Erwerb einer sog. Green Card voraus? Hallo, Internet? Nichts als neue Rätsel. Vermutlich wird uns dereinst das UMTS-Handy eine Antwort geben, denn das kann ja angeblich alles. Doch nach einer D2-Umfrage wollen die künftigen Kunden vor allem ein Bild ihres Gesprächspartners gesendet bekommen. Vermutlich, um herauszufinden, ob der genauso dumm aus der Wäsche guckt wie sie selbst.

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