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Medienkonzern: Gegenwind für neuen Chef von Pro Sieben Sat 1

Was der jetzige Pharma-Manager Thomas Ebeling beim kriselnden Medienkonzern ab 1. März 2009 anstellen wird, das war die große Frage am ersten Tag nach Bekanntgabe der überraschenden Personalie.

„Wir haben genug gute Fernsehmanager bei Pro Sieben Sat1. Die brauchen keinen Vorstandsvorsitzenden, der ihnen erklärt, wie das Fernsehen der Zukunft funktioniert.“ Starke Worte. Pro-SiebenSat-1-Aufsichtsratsvorsitzender Götz Mäuser sieht offenbar kein Problem darin, dass der neue Pro-Sieben-Sat-1-Chef Thomas Ebeling nicht vom Medienfach kommt. Was der jetzige Pharma-Manager beim kriselnden Medienkonzern ab 1. März 2009 aber überhaupt erklären und anstellen wird, das war die große Frage am ersten Tag nach Bekanntgabe der überraschenden Personalie. „Das ist ein in der deutschen Medienlandschaft unbeschriebenes Blatt und kein besonders guter Ausweis von Führungsqualität für ein Unternehmen wie Pro Sieben Sat1 in den derzeitigen Schwierigkeiten“, sagte Verdi-Sprecher Matthias von Fintel. Es herrsche deshalb eine starke Skepsis unter den Mitarbeitern. „Die kolportierten Geschichten über angebliche Verbalentgleisungen in Ebelings vorherigem Job werden kritisch bewertet."

Thomas Ebeling, 49, ist Quereinsteiger. Die Finanzinvestoren KKR und Permira, Mehrheitseigner von ProSiebenSat1, haben als Nachfolger von Guillaume de Posch einen unbekannten Kandidaten für den Chefsessel des TV-Konzern-Riesen präsentiert. Ebeling studierte Psychologie, startete seine Karriere 1987 bei Reemtsma. 1991 wechselte er zu Pepsi-Cola Deutschland, wo er 1996 zum General Manager aufstieg. 1997 ging er zum Pharmakonzern Novartis. Im Herbst 2007 wechselte er dort in den Bereich Consumer Health(rezeptfreie, apothekenpflichtige Medikamente). Kenner beschreiben den Vater zweier Kinder und Fußballfan als zupackenden Typen. Manche sagen, Ebeling sei knallhart, ein Einpeitscher. Das kann ihm nützen, Pro Sieben Sat1 hat große Probleme. Unter den Mitarbeitern regt sich wegen des Umzugs von Sat 1 von Berlin nach München Unmut. Die Werbeeinnahmen bröckeln, das Unternehmen sitzt auf einem Schuldenberg von 3,7 Milliarden Euro. Ein heikler Job für den Nobody in der Medienbranche. meh

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