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Medien: Medienpark: Ein rheinisches Disney World

Der Medienpark des Zweiten hat eine weitere Hürde genommen: Die Wettbewerbsklage dreier Freizeitparks durch das Oberlandesgericht Koblenz wurde Anfang der Woche abgelehnt. Nun hat zumindest das ZDF keine Zweifel mehr an der Realisierung des Projekts bis zum Frühjahr 2004.

Der Medienpark des Zweiten hat eine weitere Hürde genommen: Die Wettbewerbsklage dreier Freizeitparks durch das Oberlandesgericht Koblenz wurde Anfang der Woche abgelehnt. Nun hat zumindest das ZDF keine Zweifel mehr an der Realisierung des Projekts bis zum Frühjahr 2004. Gestern stellte das Zweite in Mainz die aktualisierten und überarbeiteten Pläne für den Medienpark vor.

Neben dem gestrandeten Traumschiff - einem Hotel mit maritimem Luxus und weniger maritimem Blick auf das Rhein-Main-Gebiet - wird es drei Hallen geben, die bis zu 16 Meter hoch sein werden. In den Hallen sind sämtliche Attraktionen untergebracht. Damit reagierten das ZDF und die Medienpark Projektentwicklung GmbH MPEG auf die Bedenken der Anwohner, die eine notorische Lärmbelästigung fürchten. "Es wird nichts außerhalb der Einhausung stattfinden", versichert der Verwaltungsdirektor und Medienparkbeauftragte des ZDF, Hans Suchan. In den Hallen beziehen die Mainzelmännchen ein eigenes Fernsehhaus, Peter Lustig macht mit seinem Bauwagen Dauerstation im Medienpark, und im Sportstudio gibt es eine Kletterwand und die berühmte Torwand. Peter Wagner, Geschäftsführer der MPEG, verspricht, dass auch regelmäßig Shows stattfinden. Außerdem können die Besucher im Wetter-Studio die Vorhersage selbst sprechen, die "heute"-Nachrichten verlesen oder einen Beitrag für die Kindersendung "logo" produzieren. Und das Ergebnis auf VHS mit nach Hause nehmen. Ist der ZDF-Medienpark ein großes Ausbildungszentrum für eine Million Gäste, die im Jahr erwartet werden?

"Der Medienpark wird nicht nur konsumtiv sein", erklärt Peter Wagner - und stellt die Säulen vor, nach denen der ganzjährig geöffnete Fernsehpark konzipiert wurde: Spaß, Abwechslung, spielerische Betätigung und das Sammeln neuer Erfahrungen. Das Unterhaltungsprogramm zum Anfassen wird das ZDF und seine Projektpartner in der ersten Realisierungsstufe 110 Millionen Euro kosten. "Der Park wird aber nie vollständig fertig sein", fügt Anke Schwarzwälder hinzu und bewirbt noch einmal den "attraktiven Attraktionsmix", der auf dem Lerchenberg angerührt wird. Dass die Mainzer Bürgerinitiative gegen den Medienpark das alles nicht so anziehend findet und bereits ein Normenkontrollverfahren gegen das ZDF eingeleitet hat, wurde auf der Pressekonferenz nicht erwähnt.

Jutta Heess

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