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Meinung: Die "Große Spendenshow"

Endemols Show ist in Wirklichkeit eine Regression.

Leben, Leiden und Tod sind die großen Themen der Menschheit. Die Produktionsfirma Endemol setzt auf die Faszination, die von diesen ewigen Fragen ausgeht. Man mag zu Recht beklagen, dass der Prozess der bürgerlichen Zivilisation den Tod aus Alltag und Öffentlichkeit verbannt hat. Das Schaudern über die holländische Sendung hat aber andere Ursachen als nur die, dass hier privates Leiden und Sterben öffentlich vorgeführt wird. Was daherkommt wie eine aus der holländischen Lust an der Provokation geborene mediale Grenzüberschreitung, ist in Wirklichkeit eine kulturelle Regression. Hier werden Show und Schicksal, Spiel und Tod auf eine Art und Weise vermengt, wie wir das seit den Gladiatorenkämpfen im antiken Rom in Europa nicht mehr erlebt haben, als der johlende Plebs den Tod unterlegener Kämpfer forderte * oder ihre Begnadigung erbat.

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