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Navigationsgeräte

© ddp

Mobile Wegweiser: Navigationsgeräte sind heiß begehrt

Karte oder Kompass sind Relikte vergangener Tage, um sich nicht zu verlaufen: Die Verbraucher wollen sich bequem digital an ihr Ziel steuern lassen. Auf der Ifa scharen sich die Messebesucher um Navigationsgeräte.

Die deutschen Verbraucher scheinen ein ausgeprägtes Bedürfnis nach Orientierung zu haben. Zumindest im Straßenverkehr oder beim Wandern. Falt-Karten oder ein Kompass als Wegweiser reichen anscheinend längst nicht mehr aus. In der digitalen Welt soll es schon ein mobiles Navigationsgerät sein, das den Autofahrer mittels einer sympathischen Stimme sicher durch den Großstadtdschungel führt oder den Wanderer etwa auf dem Jakobsweg die richtige Route weist.

"Navigationsgeräte sind die Publikumslieblinge der Internationalen Funkausstellung", sagt der Pressesprecher der Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik, Roland Stehle, auf der Ifa in Berlin. Nach Jahren steilen Wachstums werde der Absatz von elektronischen Wegbegleitern auch in diesem Jahr eindrucksvoll zulegen. Marktforscher rechneten bis Jahresende mit mehr als drei Millionen verkaufter Geräte, fügt Stehle hinzu.

Anbieter erstaunt über hohes Interesse

Auf der Ifa würden die Marktforscher ihre Prognosen vermutlich bestätigt sehen. Das Publikum drängt sich nicht nur vor hochauflösenden Flachbildfernsehgeräten und der neuesten Generation von Camcordern, sondern eben auch vor digitalen Navigationsgeräten. Selbst die Mitarbeiter großer Anbieter zeigen sich erstaunt über das "gewaltige Interesse".

Stehle erklärt sich das Verbraucherverhalten mit dem Kosten-Leistungsverhältnis. Der Kunde bekomme mehr für weniger Geld. Die jüngsten Modelle beteten längst nicht mehr nur die errechnete Route herunter, die bis vor kurzem mit schlichter Grafik auf winziger Bildfläche dargestellt worden sei, fügt Stehle hinzu. Bei eher sinkenden Preisen zeigten die Spitzen-Geräte unter den Ifa-Neuheiten den Weg anschaulich auf großen, hellen 16:9-Monitoren. Auch komplizierte Kreuzungen würden realistisch dargestellt.

Zudem werden städtische Landschaften und Gebäude durch 3D-Darstellungen wirklichkeitsgetreu abgebildet. Auch Sehenswürdigkeiten, öffentliche Einrichtungen oder Restaurants können auf die Bildfläche geholt werden.

Anleitung zum Fahrspurwechsel

Außerdem werben die Hersteller damit, dass sogenannte Fahrspur-Assistenten schon frühzeitig zeigen, wie sich das Fahrzeug am besten einordnet, um stets im gleichen Verkehrsfluss zu bleiben. Andere Funktionen blenden Geschwindigkeitsbeschränkungen ein und erinnern den Fahrer daran, rechtzeitig den Fuß vom Gas zu nehmen.

Wer mag, erklärt der Mitarbeiter eines Herstellers, kann sich auch all die farbigen Verkehrsschilder am Straßenrand ins Display einblenden, um den Überblick über Ver- und Gebote zu wahren. Auf die Frage, ob der Fahrer nicht durch zu viele Funktionen und Informationen eher verwirrt werde, antwortet der Mitarbeiter: "Man muss ja nicht alle Angebote des Geräts nutzen."

Umfangreiche Ausstattung

Einige Geräte haben bereits Empfangsteile für den Verkehrsdatenfunk integriert. So empfangen sie aktuelle Verkehrsbeschreibungen und können bei Staus alternative Routen errechnen. Selbst elektronische Fahrtenbücher gehören inzwischen schon zur Ausstattung von Navigationsgeräten. Der Fahrer legt fest, ob er dienstlich oder privat unterwegs ist. Den Rest erledigt die Elektronik in Zusammenarbeit mit der Computersoftware. Das reicht bis zum automatischen Einbau der protokollierten Daten in die Steuererklärung.

Besonders beliebt seien solche mobilen Wegweiser, die mit einem Handgriff aus ihren Halterungen gelöst werden könnten und in die Hosentaschen passten, sagt Stehle. So kann das Gerät aus dem Auto auch bei Fahrradtouren oder Spaziergängen hilfreich sein.

Michael Winckler[ddp]

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