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Kurt Koszyk.

© TU Dortmund

Nestor der deutschen Pressehistorie: Kurt Koszyk gestorben

Der Gründer des Studiengangs Journalistik in Dortmund, Kurt Koszyk, ist tot. Er starb im Alter von 85 Jahren in München.

Kurt Koszyk war beides. Ein eminenter Pressehistoriker und der engagierte Gründer des Studiengangs für Journalistik in Dortmund. Aus dem umfangreichen wissenschaftlichen Werk Koszyks ragt die vierbändige „Geschichte der deutschen Presse“ heraus, aber auch das „Handbuch der Massenkommunikation“, herausgegeben zusammen mit Karl Hugo Pruys, hat sich für angehende Journalisten zu einem Standardwerk entwickelt. Der gebürtige Dortmunder wusste, worüber er später schreiben und forschen sollte: Bei der „Westfälischen Rundschau“ hatte er volontiert und als Redakteur gearbeitet, ehe er sich entschied, nicht für die Zeitung zu schreiben, sondern sie zu erforschen.

20 Jahre war Koszyk Direktor des Instituts für Zeitungsforschung in Dortmund und in dieser Zeit begann seine Ära als Hochschullehrer. Von einem Lehrstuhl in Bochum wechselte er 1977 nach Dortmund als Gründungsprofessor des neuen Studiengangs Journalistik. Der NRW-Wissenschaftsminister, der damals Johannes Rau hieß, hatte Koszyk zum Leiter einer Planungskommission berufen. Mit Wissenschaftlern und Medienpraktikern, Verlegern und Gewerkschaftern entwickelte er das Modell einer Ausbildung von Redakteuren auf wissenschaftlicher Basis – der kalkulierte Mix aus Theorie und Praxis stieß in der Wissenschaft wie auch in Redaktionen auf gehörige Skepsis. Aber der neue Ansatz zum Qualitätsjournalismus setzte sich durch.

Koszyks Schüler von einst sind in den Medien etabliert. Chefredakteure von Fernsehsendern und Tageszeitungen, Hochschullehrer für Qualitätsjournalismus – sie alle lernten bei Kurt Koszyk. „Für die Dortmunder Studenten war Koszyk eine Institution – unaufgeregt und stets skeptisch gegenüber allem Modischen“, schreibt epd-Chefredakteur Thomas Schiller, auch er ein Absolvent der Journalistikinstituts in Dortmund.

Kurt Koszyk starb am 1. Januar im Alter von 85 Jahren in München.

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