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Fake. Die „Sportstudio“-Uhr läuft nicht mehr live mit, sondern wird in die Ausstrahlung der Sendung eingeblendet. Foto: imago

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Neue Zeitrechnung: Wer hat an der Uhr …?

Das „Sportstudio“ kommt künftig als Aufzeichnung, aber der ZDF-Zuschauer soll es nicht bemerken.

„Wer hat an der Uhr gedreht? Ist es wirklich schon so spät?“ Der lustige Abspann zum Comic „Paulchen Panther“ könnte das Intro zum „Aktuellen Sportstudio“ im ZDF werden. Die Sendung wird vom 11. September an immer erst um 23 Uhr ausgestrahlt – keine andere Zeit wird die berühmte Studiouhr dem ZDF-Publikum anzeigen. Tatsächlich aber ist es im „Sportstudio“ nicht 23 Uhr, sobald die Sendung im zweiten Programm startet, sondern erst 22 Uhr. Der Grund: Mit dem neuen, späteren Starttermin wird das „Sportstudio“ nicht mehr live, sondern als Aufzeichnung gesendet, bestätigte „Sportstudio“-Chef Thomas Fuhrmann dem Tagesspiegel am Mittwoch. Er sagte, „wir können es den Studiogästen nicht zumuten, zuweilen bis Mitternacht auf ihren Auftritt zu warten. Viele Fußballer müssen am Sonntagmorgen ja wieder trainieren.“ Auch dem Studiopublikum soll eine so späte Anfangszeit nicht zugemutet werden. Also wird auf dem Mainzer Lerchenberg kurz nach 22 Uhr live on tape aufgezeichnet und um 23 Uhr ausgestrahlt.

Bislang begann der seit 1963 bestehende TV-Klassiker, der als erstes Free-TV-Format Bilder vom Topspiel der Fußball-Bundesliga um 18 Uhr 30 zeigen darf, gegen 22 Uhr. Damit ist jetzt Schluss, das Zweite schiebt nach Krimi oder Show eine Krimiserie („Siska“) und das „heute journal“ ein , ehe das „Sportstudio“ beginnt.

„Damit erhält der Zuschauer eine verlässliche Anfangszeit. Das war in der Vergangenheit nicht immer gewährleistet“, hatte ZDF-Sportchef Dieter Gruschwitz die Verschiebung begründet. Ausnahmen von der 23-Uhr-Regel soll es weiterhin nur bei Unterhaltungssendungen wie „Wetten, dass ...?“ geben. Dann kann das aufgezeichnete „Sportstudio“ auch schon mal noch später beginnen – wie bereits mehrfach in der Vergangenheit praktiziert. Gruschwitz sprach zwar von einer „Programmoptimierung am Samstagabend“, in der Sportredaktion ist die späte Sendezeit aber nicht unumstritten. Mitarbeiter fürchten, dass die Einschaltquoten für das „Aktuelle Sportstudio“ zurückgehen könnten. Joachim Huber

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