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Medien: „No-go-Areas meide ich“

Großen Einsatz zu zeigen, gehört für Lasana Liburd zum Job. Das kann dann auch mal eine Übernachtung auf dem Bremer Hauptbahnhof bedeuten – weil er nicht rechtzeitig wegkam aus dem Stadion in Gelsenkirchen.

Großen Einsatz zu zeigen, gehört für Lasana Liburd zum Job. Das kann dann auch mal eine Übernachtung auf dem Bremer Hauptbahnhof bedeuten – weil er nicht rechtzeitig wegkam aus dem Stadion in Gelsenkirchen. Immerhin entsprach der Wartesaal den gängigen Klischees über Deutschland, war „sauber und sogar einigermaßen gemütlich“.

Liburd berichtet für „Trinidad and Tobago Express Newspaper“, größte Tageszeitung des Landes, und den Privatsender TV6 von der WM. Der kleinste Staat, der sich jemals für eine Fußball-WM qualifiziert hat, will „so viel wie möglich wissen über Deutschland, die Atmosphäre während des Turniers und natürlich darüber, wie das eigene Team vorankommt.“ Kein anderes Thema interessiere die Leser in Trinidad & Tobago mehr. Deshalb muss Liburd an Tagen, an denen die Mannschaft aus der Karibik spielt, schon mal bis zu zwölf Stunden arbeiten. Einen Großteil seiner Texte schreibt er auf dem Weg von einem Stadion zum nächsten, weshalb Staus und Verspätungen auch fast das Einzige sind, was ihm Sorgen bereitet.

Was er tatsächlich fürchtet: Vor seiner Abreise wurde Liburd „vor Rassismus insbesondere in Ostdeutschland gewarnt“; er möchte deshalb vermeiden, „in gefährlichen Stadtteilen herumzulaufen“. Bisher seien ihm aber vor allem „freundliche und höfliche Deutsche“ begegnet, erzählt der Sportjournalist. Was ihn an der WM jedoch „enttäuscht, ist die Tatsache, dass die Journalisten in den Medienzentren für Internet und sogar Getränke Beträge zahlen müssen, die weit über den Marktpreisen liegen“. Das, meint er, „sei ihm noch nirgendwo anders passiert“. Und Lasana Liburd hat schon von Sportereignissen auf drei Kontinenten berichtet. katz

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