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Medien: Schiedsrichter-Fehlentscheidungen: Schiedsrichter raus

Das Fernsehen kommt bei seiner Eroberung des Fußballs immer schneller voran. Die Etats und das Merchandising der Vereine sind aufgekauft, den Spielplan der Bundesliga bestimmt der Medienkonzern von Leo Kirch, Trainer und Spieler zieht es nicht nur nach dem Schlusspfiff wie die Lemminge vor Kamera und Mikrofon.

Das Fernsehen kommt bei seiner Eroberung des Fußballs immer schneller voran. Die Etats und das Merchandising der Vereine sind aufgekauft, den Spielplan der Bundesliga bestimmt der Medienkonzern von Leo Kirch, Trainer und Spieler zieht es nicht nur nach dem Schlusspfiff wie die Lemminge vor Kamera und Mikrofon. Fernsehen ist gut, Fernsehen sichert einen ordnungsgemäßen Spielbetrieb, und weil 16 Fernsehkameras immer mehr sehen als der "blinde" Schiedsrichter, verlangt es die Profis jetzt nach dem "Fernsehbeweis". Nach jeder strittigen Szene soll der Schiedsrichter sofort an die Seitenlinie rennen, sich die Video-Wiederholung ansehen und sein Fernsehurteil fällen. Der Schiedsrichter ist dann der erste aller TV-Zuschauer. Natürlich besteht die Gefahr, dass das Spiel zerhackt wird. Viele Unterbrechungen widersprechen der Anforderung eines schnellen, rasanten Fernsehsport-Ereignisses. Viel schlauer wäre es, wenn der Schiedsrichter das Spielfeld erst gar nicht betritt, sondern sofort auf die Pressetribüne eilt und von dort seine Entscheidungen über den Stadiolautsprecher bekannt gibt. Auf der Pressetribüne sitzen auch die Fernseh-Kommentatoren. Die sind von jeher die besseren Schiedsrichter gewesen. Genau, auf den Schiedsrichter kann künftig verzichtet werden. Und ein Werner Hansch weiß ganz genau, was das Publikum will. Ja, es ist das Fernsehen, das den Fußball erst richtig rund macht.

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