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Medien: Schimanski: Neue Sehnsüchte

Schimanski ist wieder da. Allerdings kommt der neue Fall für ihn zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt.

Schimanski ist wieder da. Allerdings kommt der neue Fall für ihn zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt. Ursprünglich wollte sich Schimanski mit Dauerfreundin Marie-Claire (Denise Virieux) am Mittelmeerstrand räkeln. Jetzt ist statt trauter Zweisamkeit in Griechenland Mörderjagd im Ruhrpott angesagt. Klar, dass "Schimmis" Liebste sauer ist.

Eigentlich übernimmt Horst Schimanski ja auch nicht mehr jeden Fall. Schließlich ist das turbulente Leben des "Tatort"-Kommissars seit fast zehn Jahren vorbei. Seitdem macht er sich rar auf dem Bildschirm. Götz George spielt, wie er selbst meint, "einen etwas zur Ruhe gekommenen Fast-Pensionär". In der Schimanski-Reihe des Westdeutschen Rundfunks klärt er seit 1997 höchstens zwei bis drei Morde jährlich auf. Die liegen "Schimmi" dann aber wirklich am Herzen. So auch der neue Fall "Tödliche Liebe" (20 Uhr 15, ARD). Die Tote, die aus dem Rhein gefischt wird, ist nämlich die Schwester von Schimanskis LKA-Partner Thomas Hunger (Julian Weigend). Sie war Mitglied einer so genannten "Drückerkolonne", einer kleinen Gruppe von jungen und doch schon gescheiterten Existenzen. Wer auszubrechen versuchen, der wird bestraft. Um herauszufinden, ob die Strafe gar Mord heißen kann, nisten sich Hunger und Schimanski bei dem trostlosen Trupp ein. Schimanski schlüpft in die Rolle des Drückerkönigs Baldorf, den er selbst vor Jahren hinter Gitter gebracht hat.

Mit dem Auftaktfilm für die neue "Schimanski"-Staffel hat der WDR sein Konzept verändert: "Schimanski ist älter geworden. Deshalb wollen wir einen neuen Schwerpunkt setzten", sagt Redakteur Wolf-Dietrich Brücker. Der neue Ansatz lässt mehr Platz für das Innenleben der Figuren und weniger für Action. Raubein Schimanski hat häufiger mit Gefühlen zu kämpfen.

Umgesetzt hat die Idee vom gefühlsbetonten Kriminalfilm Regisseur Andreas Kleinert, unter anderem bekannt geworden durch seine Arbeit für die ARD-Reihe "Klemperer - ein Leben in Deutschland". Herausgekommen ist ein berührender Film über die Sehnsucht nach Liebe mit düster-schönen Bildern. Allen voran glänzen Katrin Saß als kühle Drückerchefin und George in seiner Doppelrolle.

Iris Ockenfels

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