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Schleichwerbung: Generalverdacht

Zuerst das ZDF, nun der NDR. Auch ein ARD-Sender prüft eine Oliver-Berben-Produktion.

Nach dem ZDF klopft auch der Norddeutsche Rundfunk (NDR) einen Film des Produzenten Oliver Berben auf mögliche Schleichwerbung ab. Das bestätigte ein NDR-Sprecher am Freitag. Es geht dabei um das Drama „Der verlorene Sohn“ mit Katja Flint und Kostja Ullmann in den Hauptrollen. Die Prüfung soll bis zur Pressevorführung am 3. Februar abgeschlossen sein. „Der verlorene Sohn“ wird am 23. Februar in der ARD ausgestrahlt.

Zuletzt hatte sich die ZDF-Clearingstelle mit zwei Filmen von Berbens Firma Moovie – the art of entertainment befasst und dabei beanstandungswürdige Szenen gefunden. In dem Film „Meine Familie bringt mich um“, der für den 31. Januar im Programm vorgesehen ist, hatte es eine „Fahrzeugbeistellung“ gegeben. Ein Autohersteller hatte der Produktion für den Dreh unentgeltlich Fahrzeuge zur Verfügung gestellt. Der Produzent hatte dies aber dem ZDF nicht gemeldet, wie es weiter hieß. Dadurch sei die Produktion um 2100 Euro entlastet worden.

Vorher hatte in Berbens Film „Familiengeheimnisse“ am 9. Januar Schauspielerin Dennenesch Zoudé ein Parfüm mit einem Logo präsentiert, das dem realen Logo ihrer Kosmetikserie stark ähnelte. Die Überprüfung in der Clearingstelle hatte jedoch ergeben, „dass das Motiv anscheinend unbedacht und ohne kommerziellen Hintergrund zum Einsatz kam“. Das ZDF hatte dennoch daraufhin beschlossen, vorerst bis zum endgültigen Abschluss der Prüfung keine Produktionsaufträge an Oliver Berbens Firma zu vergeben. Moovie produziert unter anderem auch die Krimireihe „Rosa Roth“ mit Berbens Mutter Iris.

Das ARD-Drama „Der verlorene Sohn“ entstand nach einem Drehbuch von Fred Breinersdorfer und seiner Tochter Léonie-Claire. In dem Film geht es um eine Mutter (Katja Flint), deren Sohn Rainer (Kostja Ullmann) aus israelischer Haft entlassen worden und auf dem Weg zu ihr nach Hause ist. Rainer, der in israelischer Haft gesessen hatte, soll mit Geldschmuggel eine islamistische Organisation unterstützt haben. Die deutschen Behörden überwachen Rainer auf Schritt und Tritt aus Angst, er könne einen Anschlag planen. dpa/jbh

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