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Rupert Murdoch

© dpa

Sky: Rupert Murdoch plant Pay-TV-Riesen

Der Bezahlsender Sky Deutschland könnte Teil eines europaweiten Netzwerks von Pay-TV-Angeboten werden. Dahinter steckt Medienunternehmer Rupert Murdoch.

Die britische Sendergruppe BSkyB erklärte am Montag, sie spreche mit dem bisherigen Mehrheitseigner 21st Century Fox über eine Übernahme der Anteile an Sky Deutschland sowie an Sky Italia. Es handele sich um „Vorgespräche“. Sollte das Geschäft zu einem angemessenen Preis zustande kommen, habe es „das Potenzial, eine Bezahlsender-Gruppe auf Weltniveau zu schaffen“.

21st Century Fox gehört zum Imperium des Medienunternehmers Rupert Murdoch und bündelt dessen TV- und Filmaktivitäten. Die Gruppe hält auch 39,5 Prozent an BSkyB. In einer Mitteilung erklärte 21st Century Fox, es gebe „zahlreiche interne Diskussionen über die Organisation und die Besitzstruktur der europäischen Satellitensender der Marke Sky“. Eine Einigung gebe es bislang aber noch nicht.

Erste Anzeichen für ein solches Sendernetzwerk gab es Anfang des Jahres. Im Februar hatten Sky Deutschland, Sky Italien und der britische BSkyB-Konzern erstmals eine gemeinsame Serie angekündigt. Die drei Bezahlsender wollen die in Italien sehr beliebte Comicreihe „Diabolik“ als Serie umsetzen. Diese Zusammenarbeit stellt ein Novum in der Geschichte der drei Unternehmen dar. Geht es nach Rupert Murdoch, dann rücken die Sky-Marken in den drei Ländern künftig noch weiter zusammen. Unter dem Dach der britischen BSkyB sollen die drei Sky-Marken verschmolzen werden.

Eine Übernahme würde BSkyB Medienberichten zufolge schätzungsweise rund zehn Milliarden Euro kosten. Sky Italia ist dabei bereits im vollständigen Besitz von 21st Century Fox, während der deutsche Zweig nur zu 57 Prozent in der Hand von Murdochs Unternehmen ist. Mit einer Übernahme dieses Anteils durch BSkyB müsste dann auch den übrigen Aktionären ein Übernahmeangebot gemacht werden. Die Anleger freut diese Perspektive: Die Aktie von Sky Deutschland liegt am Montag sechs Prozent im Plus. Auf großen Widerstand dürften diese Übernahmepläne vor allem im Heimatland von BSkyB stoßen, wo es stets große Bestrebungen gibt, den Einfluss von Rupert Murdochs auf BSkyB klein zu halten. Der britische „Sunday Telegraph“ berichtete, dass Medienhüter alles tun wollen, um einen Deal zu verhindern, bei dem Murdoch am Ende die komplette Kontrolle über BSkyB übernehmen könnte. Der letzte Versuch zur Komplettübernahme scheiterte vor drei Jahren im Umfeld des „News of the World“-Skandals. In den britischen Medien wird der jetzt verkündete Plan zur Formierung eines europäischen Pay-TV-Riesen als Zeichen eines neuen Anlaufs zur Übernahme der vollständigen Kontrolle über BSkyB gedeutet. AFP/Tsp

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