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Medien: Trauer in der „Lindenstraße“

Ute Mora alias Berta Griese ist tot

„Ute Mora ist unersetzlich. Eine zweite Berta Griese wird es nie geben.“ Hans W. Geißendörfer, Produzent der ARDSerie „Lindenstraße“, ließ bei der Nachricht, dass die Schauspielerin gestorben sei, keine Zweifel aufkommen: Ute Mora war mit dieser Figur verwachsen und die Figur mit dieser Darstellerin. Wer die „Lindenstraße“ sonntags um 18 Uhr 40 einschaltete, der wartete auf Berta Griese, die Ute Mora von der ersten Folge an im Jahr 1985 verkörperte. Fast 500 Folgen Berta Griese: Eine Frau, die nur mühsam ihren eigenen Weg durchs Leben findet. Sie befreit sich aus der Dominanz der Mutter, aus der Ehe mit Gottlieb Griese und findet in Hajo Scholz offensichtlich einen Mann für die guten wie die schlechten Zeiten.

Eine solche Rolle klingt nach Kolportage, nach Schauspielerei mit zwei Gesten, drei Gesichtsausdrücken und allerhand Verzweiflung in der Flüsterstimme. Ute Mora hat das anders bewältigt, sie hat der Figur ihre ganze schauspielerische Persönlichkeit geliehen, auf dass Berta Griese nicht nach Schablone aussah, sondern nach einer unerwechselbaren Figur im Ensemble der „Lindenstraße“. Es gab und es gibt mehr Berta Grieses in Deutschland.

Gelernt war gelernt. Ute Mora, geboren am 12. August 1945 in Wuppertal, hatte eine solide Ausbildung im Schauspielstudio Düsseldorf absolviert, sie stand auf mehreren Bühnen, arbeitete für den Hörfunk. Seit 1999 gastierte Ute Mora in verschiedenen Städten mit dem Stück „Love Letters“, in dem sie mit ihrem „Lindenstraße“-Kollegen Knut Hinz (alias Hajo Scholz) auftrat.

Am Mittwochmorgen ist Ute Mora im Alter von 58 Jahren in München gestorben, „plötzlich und unerwartet“, wie das „Lindenstraßen“-Produktionsbüro mitteilte.

Auf dem Bildschirm wird Ute Mora alias Berta Griese noch bis Anfang November dieses Jahres zu sehen sein. Bis dahin sind die Folgen bereits vorgedreht. jbh

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