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Letterman

© dpa

US-Autorenstreik: Letterman ohne Witz

Mit Streikwachen vor Film- und Fernsehstudios haben Drehbuchautoren in den USA ihrer Forderung an einer besseren Bezahlung Nachdruck verschafft. Den großen US-Talkshows droht bereits ein Sendestopp.

Mehrere Dutzend Mitglieder der Autorengewerkschaft WGA versammelten sich am Montag vor den Studios des Fernsehsenders NBC in New York. Die Produzenten dürften nicht mehr einfach so davon kommen, sagte Drehbuchautor Peter Brash, der für die TV-Serie "Wie das Leben so spielt" schreibt. "Das ist doch nur eine Bande unternehmerischer Gier." Auch in Los Angeles fanden rund 15 Streikwachen statt.

Während die Filmstudios angesichts der großen Vorräte an fertigen Drehbüchern auch einem längeren Streik durchstehen könnten, drohten den großen US-Talkshows von Showgrößen wie David Letterman und Jay Leno bereits erste Sendestopps. Auch den Produzenten von TV-Seifenopern und Sitcom-Komödien dürfte schnell das Material ausgehen. Talkmaster Leno zeigte dennoch Sympathie für die Forderungen der Autoren. "Ich arbeite seit 20 Jahren mit diesen Leuten. Ohne sie bin ich nicht lustig", zitierte ihn die "Los Angeles Times". Der Moderator verteilte als Zeichen der Unterstützung sogar Doughnuts an die Streikenden vor den NBC-Studios in Burbank.

"Wir wollten einen fairen Vertrag"

Einige Mitglieder der 12.000 Mitglieder starken WGA äußerten sich wenig begeistert darüber, dass sie zum Streik gezwungen sind. "Die meisten würden lieber arbeiten", sagte Thomas Lennon, der unter anderem das Drehbuch für die Ben-Stiller-Komödie "Eine Nacht im Museum" schrieb. "Aber wir wollten einen fairen Vertrag."

Bei den Forderungen geht es vor allem um Einnahmen aus neuen Medien wie Internet und Mobiltelefonie. Die Autoren verlangen mehr Beteiligungen an Einnahmen aus DVD-Verkäufen und schnellere Bezahlung für Programme, die im Internet oder über Mobiltelefone verbreitet werden. Die Verhandlungen darüber waren am Sonntag gescheitert. Eine WGA-Sprecherin betonte jedoch, die Gewerkschaft sei zu Gesprächen bereit. Der Ball liege aber derzeit im Feld des Verbandes der Film- und Fernsehproduzenten (AMPTP). (mit AFP)

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